Cloud Computing


Agiles Projektmanagement

Sportliche Einführung von SAP S/4HANA Cloud bei DEE

Saskia Fontanive ist Projektleiterin bei Innovabee.

Fragen und Stimmen zur Migration

Was unterscheidet ein SAP S/4HANA Cloud-Projekt von einem klassischen SAP S/4HANA-Projekt?

Saskia Fontanive, Projektleiterin bei Innovabee: Während ich bei On-Premise-Projekten sehr viel individuell bestimmen kann - die Prozesse, die Einführungsmethodik, das Customizing - ist bei SAP S/4HANA Cloud vieles vorgegeben. Aber das ist durchaus beabsichtigt. SAP S/4HANA Cloud ist für Unternehmen konzipiert, die nah am Standard bleiben wollen. Das hat viele Vorteile, weil es den Aufwand für die Einführung und den laufenden Betrieb reduziert. Aber es schränkt die eigene Flexibilität auch ein Stück weit ein. Wenn ich als Unternehmen sehr spezifische Anforderungen habe, die ich unter keinen Umständen ändern oder anpassen möchte - sei es aufgrund etablierter Prozesse oder aufgrund von Branchenanforderungen - dann ist SAP S/4HANA Cloud eher keine Option. Wenn ich aber gut mit den in SAP S/4HANA Cloud enthaltenen Best-Practice-Prozessen leben kann, ist SAP S/4HANA eine sehr gute Wahl.

"S/$HANA Cloud ist für Unternehmen konzipiertt, die nah am Standard bleiben wollen", sagt Saskia Fontanive, Projektleiterin bei Innovabee.
"S/$HANA Cloud ist für Unternehmen konzipiertt, die nah am Standard bleiben wollen", sagt Saskia Fontanive, Projektleiterin bei Innovabee.
Foto: innovabee

Lässt sich die Lösung überhaupt nicht anpassen?

Saskia Fontanive: Doch. Auch SAP S/4HANA Cloud kann man natürlich konfigurieren. Unternehmensindividuelle Faktoren wie die Organisationsstruktur oder der Kontenplan werden einmal zu Beginn im Rahmen einer sogenannten "Expert Configuration" von der SAP umgesetzt. Andere individuelle Einstellungen, beispielsweise zu Warengruppen oder Preisfindung, kann der Kunde im Rahmen einer "Self-Service Configuration" selbst anpassen. Anders als bei On-Premise-Lösungen kann ich aber nicht auf den Quellcode der Software zugreifen und dort Änderungen vornehmen, um ganz spezifische Kundenanforderungen umzusetzen.

Maria Müller, Managerin IT bei DEE: Als SAP S/4HANA Cloud-Anwender habe ich auch die Möglichkeit, spezifischere Anforderungen als Erweiterung auf Basis der SAP Cloud Platform umzusetzen und über diese dann auch in SAP S/4HANA Cloud zu integrieren. Auch in unserem Projekt haben wir die SAP Cloud Platform für Integrationsszenarien, zum Beispiel für die Anbindung von Salesforce CRM oder EDI-Funktionen, genutzt.

Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus dem SAP S/4HANA Cloud-Projekt mit?

Saskia Fontanive: Wer sich für eine Cloud-LösungCloud-Lösung entscheidet, sollte dies bewusst tun und im Vorfeld prüfen, ob er mit dem Ansatz "Fit-to-Standard" gut leben kann. Auch funktionell unterscheidet sich SAP S/4HANA On-Premise in einigen Punkten von SAP S/4HANA Cloud. Deshalb sollte man vorab im Detail prüfen, ob die Lösung alle Prozesse abdeckt, die man braucht oder ob sie auf der Roadmap für künftige Releases stehen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Außerdem sollte man sich klarmachen, dass ein Cloud-ProjektCloud-Projekt mit der Einführung nicht abgeschlossen ist. SAP S/4HANA Cloud wird von der SAP vierteljährlich aktualisiert und der Anwender profitiert damit regelmäßig von Innovationen. Mit jedem Upgrade kommen neue oder verbesserte Funktionen hinzu. Prinzipiell habe ich als Anwender wenig Aufwand mit den Updates. Aber das System ändert sich eben auch und bleibt nicht wie eine On-Premise-Software über mehrere Monate und Jahre auf dem gleichen funktionalen Level. Wenn es Neuerungen in einem Prozess gibt, den ich als Anwenderunternehmen bereits nutze, kann ich über ein automatisiertes Tool die Kernprozesse testen. Zwei Wochen später wird die Funktion dann automatisch ins Produktivsystem übernommen. Alles zu Projekte auf CIO.de

Hat sich die Einführung von SAP S/HANA Cloud für Sie gelohnt?

Maria Müller: Auf jeden Fall. Wir konnten nach vier Monaten Einführung vom ersten Tag an produktiv mit der Lösung arbeiten. Auch die Kollegen, die nicht zum Projektteam gehörten, kamen nach kurzer Zeit gut damit zurecht, weil sie sehr einfach in der Bedienung ist. Und im Vergleich zu vorher haben sich viele Abläufe verbessert. Unsere Liefertreue hat sich seit Einführung fast versechsfacht, der Auftragseingang ist um 20 Prozent gestiegen. In der Zusammenarbeit mit Lohnbearbeitern haben wir heute deutlich mehr Transparenz als vorher.

"Im Vergleich zu vorher haben sich viele Abläufe verbessert, lautet das Fazit von Maria Müller, Managerin IT bei DEE.
"Im Vergleich zu vorher haben sich viele Abläufe verbessert, lautet das Fazit von Maria Müller, Managerin IT bei DEE.
Foto: DEE

Aus Unternehmenssicht lohnt sich die neue Lösung, weil neue Anwender innerhalb weniger Tage damit arbeiten können - ohne wochenlange Schulungen. SAP ist da sehr benutzerfreundlich unterwegs. Lohnenswert für das Projektteam und eine schöne Bestätigung für vier Monate intensive Projektarbeit war auch der SAP Quality Award in Gold, den uns die SAP für das Projekt verliehen hat.

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