Public IT


Für 4.000 Clients

Straßenbau NRW: Update von XP auf Windows 8

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat 120 Applikationen vor der Migration getestet. Möglichst viele Spezialapplikationen und Eigenentwicklungen sollten weiter laufen.

Viele Behörden in Deutschland aber auch in anderen Ländern haben die Migration vom Betriebssystem Windows XP, für das der Support eingestellt wurde, auf Windows 7 oder 8 nicht rechtzeitig geschafft. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW (Straßen.NRW) hat mithilfe eines Projektteams und mit Unterstützung des IT-Dienstleiters Computacenter die Migration erfolgreich hinbekommen.

Statt dem veralteten Windows XP läuft auf den mehr als 4000 Rechnern jetzt Windows 8.
Statt dem veralteten Windows XP läuft auf den mehr als 4000 Rechnern jetzt Windows 8.

Das Projektteam hat im Vorfeld des eigentlichen Rollouts über 120 Applikationen getestet, Updates organisiert und Anpassungen vorgenommen. In wenigen Fällen wurden Programme abgelöst, da sie unter Windows 8 nicht lauffähig waren. Der Rollout erfolgte nach den Tests in mehreren Stufen.

Die Mehrzahl der behördenspezifischen Anwendungen konnte dabei weiter betrieben werden, melden die Migrationsspezialisten. Durch ihre Arbeit sei ein reibungsloser Übergang auf die neue Client-Umgebung ermöglicht worden. Die neue grafische Oberflächenstruktur von Windows 8 erleichtere nun den Umgang mit dem Client-PC für die verschiedenen Nutzergruppen des Landesbetriebs Straßenbau NRW.

Die Migration von MicrosoftMicrosoft Windows XP und Office 2003 war aufgrund des auslaufenden Supports für das Betriebssystem notwendig geworden. Zudem waren aufgrund der langen Nutzungsdauer die Installationen auf den über 4000 Clients bei Straßen.NRW nicht mehr auf einem einheitlichen Standard. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Umfangreiche Tests der Anwendungen

Vor der eigentlichen und aufgrund der vielen Standorte umfangreichen Migration mussten über 120 spezielle Applikationen der Behörde auf ihre Lauffähigkeit in der neuen Systemumgebung getestet werden. Wegen der Spezialisierung dieser Programme, etwa für Bund-Länder-Projekte wie dem Autobahnbau, konnte und wollte Straßen.NRW auf ihren Weiterbetrieb nicht verzichten.

Mario Lukas war bei Straßen.NRW für das Projekt verantwortlich.
Mario Lukas war bei Straßen.NRW für das Projekt verantwortlich.
Foto: Straßen.NRW

"Darüber hinaus sind diverse Fachverfahren im Einsatz, bei denen die Freigabe des Betriebssystems durch den Softwarehersteller aus Gründen des Supports und der Wartungsverträge für uns wichtig ist", sagte Mario Lukas, Projektleiter bei Straßen.NRW.

Eigenentwicklungen angepasst

Vorhandene Eigenentwicklungen mussten zunächst angepasst, marktgängige Programme mit Updates versorgt und in neuen Versionen implementiert werden. Insbesondere galt es, Anwendungen, deren Hersteller nicht mehr existieren, nach Möglichkeit anzupassen, um sie weiter nutzen zu können.

Computacenter half dem Landesbetrieb im Rahmen eines Rahmenvertrags mit IT.NRW.
Computacenter half dem Landesbetrieb im Rahmen eines Rahmenvertrags mit IT.NRW.
Foto: Computacenter

Das Unternehmen Computacenter hat das Projekt für den Landesbetrieb Straßenbau NRW innerhalb eines Rahmenvertrags mit IT.NRW, dem IT-Dienstleister des Landes Nordrhein-Westfalen, umgesetzt. Im Laufe des Jahres 2013 prüften die Experten zunächst alle infrage kommenden Applikationen. Teilweise wurden Updates oder neuere Programmversionen eingeführt. Einige Anwendungen wurden abgelöst.

"Aufwendige Kompatibilitätsabfragen gingen dabei der Entscheidung voraus, ob Windows 8 mit Office 2013 oder Windows 7 mit Office 2010 eingesetzt werden sollte", sagte Lukas. "Aufgrund der geplanten Nutzungsdauer und der einfachen Bedienbarkeit hat sich die Migration auf Microsoft Windows 8 und Office 2013 ebenfalls angeboten", sagte Oliver Ullrich, Service Manager bei Computacenter.

Alle Clients auf einheitlichen Standard

Zudem wurden rund 100 Softwarepakete erstellt und umfangreichen Tests unterzogen. Dem Rollout ab Januar 2014 ging eine Pilotphase unter realen Bedingungen voraus.

"Die Ablösung der bisherigen Umgebung war für die Anwender zwar zunächst mit einer Umgewöhnung verbunden, die deutlichen Vorteile der aktuellen Office-Version wurden jedoch schnell deutlich", sagte Projektleiter Lukas.

Sämtliche Clients bei Straßen.NRW basieren nun auf einem einheitlichen Standard. Die geforderte Weiternutzung von Fachapplikationen sei im maximal möglichen Umfang erreicht worden.

Bessere Performance und Option für mobiles Arbeiten

"Dank der gründlichen Vorbereitung und des stufenweisen Rollouts lief unser Betrieb während der Migration störungsfrei weiter", sagte Lukas. Die App-orientierte Oberfläche von Windows 8 erleichtere vielen Anwendern den Umgang mit dem Computer.

Straßen.NRW ist auch für die Tunnel zuständig. 6000 Mitarbeiter arbeiten im Landesbetrieb Straßenbau an über 110 Standorten in NRW.
Straßen.NRW ist auch für die Tunnel zuständig. 6000 Mitarbeiter arbeiten im Landesbetrieb Straßenbau an über 110 Standorten in NRW.
Foto: Straßen.NRW

Durch den Einsatz von Windows 8 in der 64-Bit-Version würden bei rechenintensiven Anwendungen zudem Verbesserungen in der Performance erzielt. Gleichzeitig eröffne das neue Betriebssystem eine Option für mobiles Arbeiten. Aus diesem Grund wurde die Behörde zusätzlich mit 900 Lenovo-Notebooks ausgestattet.

Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) ist ein Teil der Landesverwaltung. Er plant, baut und betreibt in Nordrhein-Westfalen alle Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen. Rund 6.000 Mitarbeiter arbeiten im Landesbetrieb Straßenbau an über 110 Standorten. Im Jahr 2012 hat Straßen.NRW rund 879 Millionen Euro in das überregionale Straßennetz in NRW investiert.

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