Die sechs wichtigsten IT-Entscheidungen

Strategie-Serie - Teil 3: IT-Standardisierungen

29.06.2006
Von Peter  Weill und Jeanne W.  Ross

Die Erfahrung von Johnson & Johnson (J&J ), dem weltweit tätigen Anbieter von Konsum- und Gesundheitsprodukten, illustriert die Schwierigkeit, bei der Einführung unternehmensweiter Standards die richtige Balance zu finden.

Fast hundert Jahre lang war J&J als dezentralisiertes Unternehmen erfolgreich. Anfang der 90er bekam J&J es dann mit einer neuen Art von Kunden zu tun: Diese hatten wenig Verständnis für die Vielzahl der Vertriebsmitarbeiter, die unterschiedlichen Rechnungen und Warenlieferungen, die unweigerlich auftauchten, wenn sie mit mehr als einer der rund 200 Geschäftseinheiten zu tun hatten.

Das Management von J&J musste entscheiden, wie die wachsende Notwendigkeit eines einheitlichen Unternehmensauftritts mit der traditionellen Autonomie der einzelnen Bereiche vereinbart werden sollte. Informationstechnik sollte eine entscheidende Rolle bei der Lösung des Problems spielen.

Datenstandards erleichtern das IT-Leben

Eine Kernentscheidung in Sachen IT betraf die Datenstandards. Die leitenden Manager erkannten schnell, dass die Einführung globaler Datenformate, die den Informationsaustausch zwischen den Fachbereichen erleichtern würden, keine einfache Aufgabe werden würde.

Jahrelang waren Datenformate etwa für Produktkennungen, Produktkosten und Kundenkonten jeweils vor Ort definiert worden, um den Bedürfnissen der einzelnen Geschäftsbereiche in den verschiedenen Ländern nachzukommen. Also betraute die Unternehmensleitung ein Team mit der Aufgabe, Datenformate zu definieren, die zwingend notwendig waren, um ein einheitliches Bild des Kunden zu erhalten. Sämtliche übrigen Datenformate durften weiter regional oder auf Ebene der einzelnen Geschäftsbereiche bestimmt werden.

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