Smartphone mit Windows Phone 7
Test: Nokia Lumia 800
Mit dem Lumia 800 stellt Nokia sein neues High-End-Smartphone vor, das gleichzeitig eins der beiden ersten Geräte des Herstellers mit Windows Phone 7.5 als Betriebssystem ist. Das Gerät besticht nicht nur durch sein elegantes Design, bei dem das Meego-Smartphone Nokia N9 Pate stand, sondern auch durch seinen vergleichsweise attraktiven Preis von rund 450 Euro.
Wenn wir uns die inneren Werte wie den 1,4 GHz schnellen ARM-Prozessor, den hochauflösenden AMOLED-Bildschirm oder die 16 GByte Speicher ansehen, dann wird klar, dass Nokia das Lumia 800 gegen High-End-Smartphones wie das Samsung Galaxy S2 auf Android-Basis oder das iPhone 4S mit Apples eigenem Betriebssystem iOS positioniert. Zusammen mit MicrosoftMicrosoft möchte Nokia ein drittes Ökosystem etablieren, in dessen Zentrum Windows Phone 7.5 stehen soll. Ob das dem Lumia 800 gelingt, klärt unser Test. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Hardware
Im Lumia 800 setzt Nokia den Snapdragon-Chipsatz von Qualcomm ein, dessen Single-Core-CPU mit 1,4 GHz Taktfrequenz arbeitet. Das HTC Titan nutzt den gleichen Chipsatz, rechnet allerdings 100 MHz schneller. Die Grafikberechnung übernimmt ein Adreno-205-Chip, der ebenfalls von Qualcomm stammt. Dem Prozessor stehen 512 MByte RAM zur Seite, womit das Lumia 800 im guten Mittelfeld liegt. Manche Android-Geräte wie beispielsweise das HTC Evo 3D bringen aber den doppelten Arbeitsspeicher mit. Im Test verarbeitet das Lumia 800 alle unsere Eingaben schnell und präzise, Pausen oder steckengebliebene Apps kamen nicht vor. Apps und auch Spiele starten schnell, selbst Shooter wie Rocket Riot oder Echtzeitstrategiespiele wie Fusion: Sentinent funktionieren überraschend gut. Wie bei allen Windows-Phone-7-Geräten lässt sich der interne Speicher von 16 GByte nicht erweitern. Für den Nutzer sind davon etwa 13 GByte verfügbar, den Rest nehmen Betriebssystem und vorinstallierte Apps ein.
Für die Kommunikation mit der Außenwelt verfügt das Lumia 800 über alle aktuellen Funkmodule. Dank HSPA+ sind unterwegs theoretisch Download-Raten von bis zu 28,8 MBit/s möglich. Im Upload liefert HSUPA eine theoretische Maximalleistung von 5,8 MBit/s. Um diese Idealwerte zu erreichen, muss aber nicht nur das jeweilige Netz optimal ausgebaut sein sondern sich der jeweilige Smartphone als einziges an einer Funkzelle anmelden. Die Bandbreiten-Test-App BandWidth zeigte in der Praxis akzeptable 5,24 Mbit im Downstream und etwa 1 MBit/s im Upstread. Um unterwegs FacebookFacebook zu befüllen, reicht die Geschwindigkeit also locker aus. Im WLANWLAN funkt das Lumia 800 gemäß 802.11 b/g/n, allerdings nur im 2,4 GHz-Band. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu WLAN auf CIO.de
Display
Nokia setzt beim Display auf eine OLED-Lösung und das zahlt sich aus: Die Farben wirken knackig, und vor allem mit dem schwarzen Hintergrund kommt die Metro-Oberfläche mit Kacheln und dem Fokus auf weißer Schrift sehr gut zur Geltung. Die Helligkeit ist solange ausreichend, wie keine direkte Sonnenstrahlung auf das Lumia 800 trifft. Auch die Blickwinkel haben uns im Test überzeugt: Selbst wenn wir das Smartphone flach hinlegen und von der Seite darauf schauen, verfälschen die Farben nicht. Der kapazitive Multi-Touch-Bildschirm löst mit 480x800 Pixeln auf. Bei einer Bildschirmdiagonale von 9,4 cm kommt das Lumia 800 damit auf 252 Pixel pro Inch. Weit unterhalb des iPhoneiPhone 4S mit 326 PPI, aber auch über dem Samsung Galaxy S2 mit 218 PPI. Alles zu iPhone auf CIO.de
Für Eingaben steht die virtuelle Tastatur von Microsoft zur Verfügung. Die funktioniert im Test überraschend gut und kann es durchaus mit dem Apple-Pendant aufnehmen. Zusätzlich lassen sich etwa Suchbegriffe auch per Spracheingabe diktieren. Ähnlich wie bei Apples Siri werden die Informationen anschließend übers Web analysiert, bevor eine Antwort gegeben wird. Microsoft nutzt dafür den hauseigenen TellMe-Dienst. Und ähnlich wie bei Siri kommt dieser bei deutschen Geräten schnell an seine Grenzen. Für kurze Anweisungen funktioniert er aber gut.