Outsourcing

Think Tank: Outsourcing

24.04.2003
Von Waldemar Pelz

Überwiegend zufrieden

In der Wirtschaftspresse dominieren negative Meldungen über Outsourcingerfahrungen. Häufige Beschwerden sind: Vertragliche Vereinbarungen werden nicht eingehalten. Vorstellungen über Qualität und Kontrolle liegen weit auseinander. Unterschiedliche Unternehmenskulturen stören die persönlichen Beziehungen. Der Einfluss auf den Outsourcingprovider ist nach Vertragsabschluss gering. Die "tatsächlichen" Kosten sind höher, die Vorteile geringer als erwartet. Der Outsourcingprovider ist unflexibel.

Trotz dieser Probleme überwog nach der Cranfield-Studie die Zufriedenheit. Knapp 60 Prozent der befragten Unternehmen waren mit den Outsourcingprojekten "überwiegend zufrieden". Knapp 40 Prozent hatten "gemischte Ergebnisse" erzielt. Überwiegend unzufrieden waren lediglich 5 Prozent. Weiche Faktoren sind entscheidend für den Erfolg: Die "ChemieChemie" muss stimmen. Entscheidungsträger sollten in der Verhandlungsund Umsetzungsphase auf den menschlichen Faktor achten: Vertrauen, Einfühlungsvermögen und authentisches Verhalten sind zu stärken. Top-Firmen der Branche Chemie

Outsourcingentscheidung

Am Anfang steht die Analyse der Wertschöpfungskette im Unternehmen, in Funktionen und in einzelnen Prozessen. Die Analyse von Wertschöpfungsketten haben Dell, IKEA, Swatch und Ford/Mazda weltweit bekannt gemacht. So hat Ingvar Kamprad, Gründer von IKEA, die Teilprozesse "Möbelfertigung" und "Auslieferung durch eigene Möbelwagen" als größte Kostenblöcke an seine Kunden ausgegliedert und dadurch große Produktivitätsvorteile erzielt.

Erfahrungsgemäß kommen verschiedene Mitglieder der Geschäftsleitung zu unterschiedlichen Ergebnissen, wenn sie die nachhaltigen kritischen Erfolgsfaktoren nennen sollen. Schlüsselkunden oder wichtige Wettbewerber kommen zu wieder anderen Ergebnissen. Die Geschäftsleitung muss einen objektivierbaren Konsens herstellen und ihn gegebenenfalls von der Marktforschung prüfen lassen.

Der zweite Schritt umfasst die Analyse der (Teil-)Prozesse, die zu den kritischen Erfolgsfaktoren führen. Anschließend kommt die Suche nach Bewertung und Auswahl der "besten" Alternativen. Entscheidungsgrundlage der Entscheidungsfindung sind Produktivitäts- und Rentabilitätskennzahlen. Der tabellarische Fragebogen dient als Beispiel für branchenübergreifende Kennzahlen zur Bewertung von Geschäftsprozessen.

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