Digitale Transformation und Industrie 4.0
Thyssenkrupp vernetzt seinen Maschinenpark
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Der AnlagenparkAnlagenpark der Thyssenkrupp-Sparte Business Area Material Services, die sich auf den weltweiten Handel mit Werk- und Rohstoffen sowie auf umfangreiche Anarbeitungsdienstleistungen konzentriert, ist äußerst vielschichtig: Die Maschinen führen verschiedenste Arbeiten aus, stammen von zahlreichen Herstellern und sind unterschiedlich alt. Top-Firmen der Branche Industrie
Um trotz der starken Heterogenität des Maschinenparks eine Vernetzung der Anlagen an die vorhandenen IT-Strukturen und miteinander zu ermöglichen, hat ThyssenkruppThyssenkrupp mit toii eine eigene IIoT-Plattform entwickelt, die nun sukzessive ausgerollt werden soll. toii wurde von einem internationalen Team von IT-Profis der Business Area aus Deutschland, Indien und den USA gemeinsam entwickelt und speziell auf die Gegebenheiten bei Materials Services zugeschnitten. Die Plattform ist laut Thyssenkrupp hoch skalierbar und kann pro Jahr mehrere hundert Maschinen integrieren. Top-500-Firmenprofil für ThyssenKrupp
Eine Plattform für alle(s)
Mithilfe von toii sollen nun Bandsägen und Kantmaschinen, mobile Objekte, darunter Krane und Gabelstapler, und komplexe Produktionsanlagen wie komplette Längs- und Querteilanlagen sowie anspruchsvolle Anarbeitungslösungen durch Fräsmaschinen und Laseranlagen ganz im Sinne des "Industrial Internet of Things" vernetzt werden. Die digitale Plattform ermöglicht sowohl den Datenaustausch und die Kommunikation von Maschinen untereinander als auch zwischen Maschinen und IT-Systemen. So können Abläufe optimal und flexibel geplant und aufeinander abgestimmt werden - standortübergreifend, weltweit.
Ein weiterer großer Nutzen der Plattform ist laut Thyssenkrupp die einfache Datenanalyse. Was wurde wann in welcher Stückzahl produziert? Wo steht eine Wartung an oder wo entwickelt sich ein Problem - Stichwort Predictive Maintenance? Welche Materialien müssen nachgeliefert werden? Alle diese und viele weitere Fragen beantwortet das System, indem es die Daten nicht nur sammelt, sondern auch analysiert. Die Ergebnisse sind per Mausklick abrufbar - anschaulich aufbereitet und leicht verständlich.
"Wir haben eine Komplettlösung geschaffen, die es uns ermöglicht, die Automatisierung in der Produktion schnell voranzutreiben und macht unsere Abläufe deutlich effizienter zu machen", sagt Hans-Josef Hoß, Vorstandsmitglied von Thyssenkrupp Materials Services. Damit bringe man den digitalen Wandel jetzt auch in das "Kernland" des Geschäfts von Thyssenkrupp: in die Werkshallen, in den Maschinenpark, an die Materialien.
Bislang kam toii bereits in mehreren Pilotprojekten zum Einsatz. So wurde bei Materials Processing Europe in Mannheim beispielsweise eine neue, hochkomplexe Querteilanlage, die aus Breitband Tafelbleche herstellt, komplett mit der Plattform vernetzt. Das Ergebnis: toii übermittelt Arbeitsaufträge aus dem SAP-System direkt und in Echtzeit an die Maschine und steuert ihre Einstellungen von Größen, Gewicht bis zu Stückzahlen.
Zudem fragt die Plattform alle von SAPSAP benötigten Werte automatisch bei der Anlage ab. So ist der Status der Produktion und des fertigen Produkts jederzeit einsehbar. Aber auch andere Maschinen wurden bereits mit toii digital vernetzt und automatisiert. Zum Beispiel die Dickenmessung von Metallstreifen zur effektiven Qualitätskontrolle sowie der maschinelle Plattenzuschnitt. Dieser konnte durch die Plattform sogar komplett in eine Fertigungslinie integriert werden. Und auch in anderen Bereichen wie Hochregallagern oder bei den mobilen Baumaschinen sorgt toii für mehr Effizienz. Alles zu SAP auf CIO.de
Neben diversen Projekten in Deutschland sind bereits Einsätze in Großbritannien und den USA geplant. Derzeit werden alle Daten auf einem zentralen ServerServer in Deutschland gehostet. Um alle datenschutzrechtlichen Anforderungen jedoch berücksichtigen zu können, werden im Zuge des weiteren Roll-outs auch lokale Serverlandschaften in Großbritannien und den USA entstehen. Alles zu Server auf CIO.de