Fusion mit Tata Steel bevorzugt
Thyssenkrupp will noch im Sommer Entscheidung zu Stahlfusion
Noch im Juli wolle ThyssenkruppThyssenkrupp-Vorstandschef Heinrich Hiesinger zusammen mit Tata-Chef Natarajan Chandrasekaran ausloten, ob ein Zusammenschluss mit Tata Steel Europe machbar sei. Die im Dax notierte Aktie reagierte im frühen Geschäft positiv und gewann zum Handelsauftakt rund 1,5 Prozent. Top-500-Firmenprofil für ThyssenKrupp AG
Entscheidung bis Ende September?
Dem Blatt zufolge soll eine Entscheidung über die Zukunft der Stahlsparte noch im laufenden Geschäftsjahr fallen, das noch bis Ende September dauert. Sollte eine Vereinbarung mit Tata nicht zustande kommen, wäre Thyssenkrupp notfalls auch bereit, ohne die Inder weiterzumachen. Möglich sei dann ein Zusammenschluss des Stahlgeschäfts mit einem anderen Wettbewerber aus Asien oder Osteuropa oder ein Börsengang, wobei dieser nicht das Hauptziel sein dürfte. Ein Konzernsprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Ob, wann und mit wem es zu einer Konsolidierung komme, sei weiterhin offen, wiederholte er frühere Aussagen.
Hiesinger dürfte einen Zusammenschluss mit Tata favorisieren, schreibt das Blatt unter Berufung auf einen führenden Manager des Konzerns. Laut Konzernkreisen könnten so 500 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Eckdaten des angestrebten Deals würden jedoch beide Parteien kaum kennen, da es bislang noch keinen Einblick in die Bücher gegeben habe. Es gäbe noch viele ungeklärte Fragen, betonten Manager beider Firmen laut dem Blatt.
Stahl soll aus der Bilanz verschwinden
So wisse Thyssenkrupp-Finanzchef Guido Kerkhoff nicht, ob er einem fusionierten StahlkonzernStahlkonzern Schulden aufladen könne, schreibt die Zeitung weiter. Thyssenkrupp wolle schließlich die eigenen Verbindlichkeiten senken und mit weniger als 50 Prozent an dem fusionierten Unternehmen beteiligt sein. Die Stahlsparte solle damit aus der Bilanz verschwinden. Top-Firmen der Branche Industrie
Thyssenkrupp und Tata sprechen bereits seit vergangenem Jahr über eine Zusammenführung ihrer europäischen Stahlgeschäfte. Bislang leiden sie unter schwankenden Preisen und den Überkapazitäten in der Branche. Widerstand gegen die Fusionspläne gibt es jedoch von Seiten der Betriebsräte und Gewerkschaften, die einen Jobabbau fürchten. (dpa/rs)