Google-Suche nach "Trump"
Trump wirft Google manipulierte Ergebnisse vor
US-Präsident Donald Trump ist unzufrieden mit dem Ergebnis der Google-Nachrichtensuche über sich selber und droht dem Internetgiganten deshalb mit Konsequenzen. "Sie haben es manipuliert, für mich und andere, so dass fast alle Geschichten und Nachrichten schlecht sind", schrieb Trump am Dienstag in einem frühmorgendlichen Tweet um 5.24 Uhr (Ortszeit/11.24 Uhr MESZ). Die Anschuldigung kommt gut eine Woche vor einer Anhörung von Vertretern von GoogleGoogle, Facebook und Twitter im US-Senat. Google wies die Vorwürfe zurück. Alles zu Google auf CIO.de
"Google und andere unterdrücken Stimmen von Konservativen und verstecken Informationen und Nachrichten, die gut sind", schrieb Trump zehn Minuten später in einem zweiten Tweet. "Sie kontrollieren, was wir sehen können und was nicht. Das ist eine sehr ernste Situation - wird in Angriff genommen werden!"
Google weißt Vorwürfe zurück
Ein Google-Sprecher teilte mit, Ziel der Suchmaschine sei es, Nutzern binnen Sekunden "die relevantesten Antworten" anzuzeigen. "Die Suche wird nicht dazu genutzt, um eine politische Richtung vorzugeben und wir beeinflussen unsere Ergebnisse nicht nach einer politischen Ideologie." Jährlich gebe es Hunderte Verbesserungen des Such-Algorithmus.
Trump kritisierte, wer auf Google nach "Trump News" suche, bekomme nur Berichte der "Fake News Media" - damit bezeichnet er pauschal ihm gegenüber kritisch eingestellte MedienMedien. "96 Prozent der Ergebnisse für "Trump News" sind von überregionalen linksorientierten Medien, sehr gefährlich", schrieb er. "Republikanische/konservative und faire Medien sind ausgeschlossen." Trump warf die Frage auf, ob das "illegal" sei. Top-Firmen der Branche Medien
Facebook und Google an die Leine der US-Regierung
Auslöser für Trumps Tweets war womöglich ein Bericht seines Haussenders Fox am Montagabend, in dem die 96-Prozent-Behauptung enthalten war. Der Sender nannte als Quelle dafür die konservative Internetseite PJ Media. Fox-Moderator Lou Dobbs sagte, dass Google "sozusagen Konservative von ihren Suchergebnissen verbannt".
Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow sagte am Dienstag auf die Frage eines Reporters, ob der Präsident meine, dass Google einer Art Regulierung unterworfen werden müsse: "Wir werden Sie das wissen lassen. Wir schauen uns das an." Dem Internetgiganten Facebook werfen US-Konservative schon länger vor, sie zu diskriminieren.
Trump in der Opferrolle
Am Mittwoch kommender Woche will der US-Senat Spitzenvertreter von Google, Facebook und Twitter anhören. Dabei soll es um Versuche Russlands gehen, Wahlen in den USA über soziale Medien zu beeinflussen. Der Informationsdienst "Axios" schrieb nach den Trump-Tweets, der US-Präsident wolle den Fokus der Anhörung stattdessen darauf lenken, dass er ein Opfer sozialer Medien sei.
US-Sicherheitsbehörden sehen es als erwiesen an, dass Russland versucht hat, die Präsidentenwahl 2016 zu beeinflussen, und dass diese Bemühungen andauern. Trump war im vergangenen Monat unter Druck geraten, als er in dieser Frage einen Zickzackkurs verfolgte, statt sich klar hinter seine Behörden zu stellen. (dpa/rs)