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Vermeiden Sie diese 6 DevOps-Fehler

Dies sollte CIOs als Warnung dienen, DevOps-Teams nicht ohne ausreichende Tests, Rollback-Möglichkeiten und eine gewisse Überwachung zu schnell arbeiten zu lassen. Laut dem State of DevOps Report 2023 erreichen nur 18 Prozent der Unternehmen Spitzenleistungen, indem sie bei Bedarf bereitstellen und schnell auf Fehler reagieren. Viele andere Unternehmen stellen dem Report zufolge Software-Releases seltener bereit, haben aber immer noch höhere Fehlerraten und längere Wiederherstellungszeiten. Diese Benchmarks sollten bei der Implementierung von DevOps beachtet werden, so der Präsident von StarCIO.

Kalkuliertes Risiko ist Trumpf

Sacolick empfiehlt, dass CIOs einen risikobasierten Ansatz verfolgen und die Auswirkungen auf Unternehmen, Kunden und Mitarbeiter verstehen sollten, bevor sie anwendungsspezifische Strategien für die kontinuierliche Bereitstellung festlegen.

Anwendungen, die für häufige, kontinuierliche Bereitstellungen zugelassen sind, sollten über robuste Testszenarien, verbesserte Beobachtbarkeit und eine sogenannte Canary-Release-Strategie verfügen, um Risiken zu minimieren. Letztere dient dazu das Risikos bei der Einführung einer neuen Softwareversion in der Produktion zu verringern. Hierbei wird die Änderung langsam an eine kleine Untergruppe von Benutzern ausgerollt, bevor sie für die gesamte Infrastruktur und für alle verfügbar gemacht wird.

Zu wenig Erfahrung für Endbenutzer und Entwickler

DevOps-Praktiken konzentrieren sich oft stark auf Automatisierung wie CI/CD und Infrastruktur als Code, so Sacolick. Darüber würden CIOs möglicherweise vergessen, in Maßnahmen zu investieren, die das Benutzererlebnis, die Abstimmung mit Geschäftsbeteiligten und das Entwicklererlebnis verbessern. Feature Flags bieten, so der Experte, Potenzial für sichere Bereitstellungen und A/B-Tests. Sie würden aber oft nur zur Kontrolle des Benutzerzugangs verwendet.

Ein weiteres Problem, dass der ehemalige CIO sieht, ist die Überlastung von Entwicklern durch Aufgaben wie Infrastrukturautomatisierung, Tests und Sicherheitsfunktionen, was ihre Produktivität senken könnte. Rob Whiteley von Coder warnt davor, dass das "Shift Left"-Prinzip zwar Automatisierung fördert, aber oft die kognitive Belastung der Entwickler erhöht und ihre Produktivität beeinträchtigt.

Deshalb empfiehlt Sacolick, CIOs sollten Fragen stellen und Diskussionen darüber führen, wie sich DevOps-Praktiken auf Menschen auswirken, einschließlich Kunden, Endbenutzer, Mitarbeiter und Entwickler. Darüber hinaus sollten sie sich auch mit den Rollen und Verantwortlichkeiten auseinandersetzen und die Definition eines Governance-Modells überwachen. Nur so lasse sich eine Überlastung aller Beteiligten vermeiden sowie Lücken in den Verantwortungsketten schließen.

Eigenentwicklung ist ein zweischneidiges Schwert

Die Möglichkeit für Teams, ihre eigenen Plattformen, Werkzeuge und Technologien auszuwählen, kann zwar zu besseren Ergebnissen führen, birgt jedoch Risiken wie erhöhte technische Verschuldung und mehr Komplexität, wenn keine Standards etabliert würden. Laut dem DORA-Forschungsprogramm von Google Cloud unterstützt Plattform-Engineering die Entwicklung wiederverwendbarer, konfigurierbarer Self-Service-Komponenten, um DevOps-Standards zu schaffen.

Der "2024 State of DevOps Report" zeigt, dass 78 Prozent der Unternehmen seit mindestens drei Jahren Plattform-Engineering-Gruppen eingerichtet haben, was letztendlich zu höherer Produktivität, besserer Softwarequalität, schnelleren Bereitstellungen und stabileren Anwendungen führt, und hilft, den Fokus auf Geschäftsziele zu bewahren.

Intern muss die Balance gefunden werden

Lukas Gentele, CEO von Loft, betont, dass Automatisierung wichtig ist, aber nicht alle Probleme löst, insbesondere wenn die Architektur eigentlich nicht für skalierbare Umgebungen geeignet ist.

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