Heiztechnik-Hersteller

Vaillant baut 700 Stellen in der Verwaltung ab

14.05.2024
Schon während des Boomjahres 2023 gingen die Absatzzahlen der Heizungsbauer deutlich zurück. Vaillant aus Remscheid will nicht warten, bis der Markt wieder anzieht und setzt den Rotstift an.
Vaillant konzentriert sich nach eigenen Angaben seit 2016 auf das Wärmepumpengeschäft. Doch der Absatz stockt.
Vaillant konzentriert sich nach eigenen Angaben seit 2016 auf das Wärmepumpengeschäft. Doch der Absatz stockt.
Foto: Vaillant GmbH

Das Heiztechnikunternehmen Vaillant will weltweit etwa 700 Stellen in der Verwaltung abbauen, davon 300 in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden.

Man wolle das Unternehmen damit an die neue Nachfragesituation und die künftigen Markt- und Kundenanforderungen ausrichten, teilte das Familienunternehmen mit. Der europäische Markt für Heiztechnik habe im vergangenen Jahr insgesamt rund zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen. Diese Entwicklung habe sich in den ersten Monaten des Jahres 2024 fortgesetzt.

Stellenabbau vor allem am Hauptsitz in Remscheid

Die Vaillant GroupVaillant Group hat Standorte in rund 20 Ländern. Weltweit zählte das UnternehmenUnternehmen zum Jahreswechsel 17.500 Beschäftigte, davon etwa 5.000 in Deutschland. Allein am Stammsitz in Remscheid arbeiten nach Angaben eines Sprechers zirka 4.300 Menschen, die meisten in der Verwaltung. Entsprechend werde der Abbau in Deutschland vor allem den Standort Remscheid betreffen. Top-500-Firmenprofil für Vaillant Group Top-Firmen der Branche Industrie

Der Stellenabbau solle "möglichst zeitnah" erfolgen, so der Sprecher weiter. Frei werdende Stellen sollen nicht nachbesetzt werden. Geplant sind auch vorgezogene Ruhestandsregelungen. Darüber hinaus biete das Unternehmen ein Programm zum freiwilligen Unternehmensaustritt an. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über die Umsetzung der Maßnahmen liefen bereits, sagte der Sprecher.

Umsatz stieg 2023 um drei Prozent

2023 steigerte Vaillant seinen Konzernumsatz um drei Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Über den Gewinn macht das Unternehmen keine Angaben. "Wir sind ein profitables Unternehmen", sagte der Sprecher.

Mit einem deutlichen Umsatzplus von fast 50 Prozent habe sich das Wärmepumpengeschäft wie in den Vorjahren deutlich besser entwickelt als der europäische Wärmepumpenmarkt, teilte das Unternehmen weiter mit. "In Deutschland betrug das Wachstum des Wärmepumpengeschäfts sogar mehr als 100 Prozent", hieß es. Damit sei Vaillant Marktführer in Deutschland und der drittgrößte Anbieter für Wärmepumpen in Europa. Im Bereich Gasheizgeräte habe das Unternehmen seine weltweit führende Position behauptet.

Vaillant eröffnet neue Fabrik in Remscheid

Vaillant konzentriert sich nach eigenen Angaben seit 2016 auf das Wärmepumpengeschäft. Die Anzahl der Beschäftigten sei seitdem um 5.000 gewachsen, davon allein um 1.500 in Deutschland. Das Unternehmen bekräftigte das Ziel, ein führender Hersteller elektrischer Wärmepumpen zu werden. "Dazu wird das Unternehmen unter anderem im Herbst dieses Jahres an seinem Hauptsitz in Remscheid eine neue Fabrik für die Fertigung von Elektronikbauteilen eröffnen."

Dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zufolge wurden in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt 356.000 Wärmepumpen abgesetzt. Der Verband schätzt, dass in diesem Jahr weniger als 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden.

Vaillant erwartet mittel- und langfristig wieder eine steigende Nachfrage nach Wärmepumpen. "Die Förderbedingungen sind in vielen europäischen Ländern schon heute sehr attraktiv", erklärte Vaillant-Chef Norbert Schiedeck. (dpa/rs)

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