Entscheidung gegen Hosting
Verivox analysiert Kundenverhalten mit SAS
Datenschutz-Probleme bei Hosting-Lösungen
Indem Web Analytics die Nutzung der Verivox-Seite auswertet, kann das Unternehmen spontan darauf reagieren, wenn sich auf einmal besonders viele Verbraucher etwa über Telefontarife informieren und die entsprechenden Formulare herunterladen. Für Verivox arbeiten viele Studenten und andere Teilzeitkräfte, deren Zahl sich bei Bedarf schnell aufstocken lässt, wie CIO Herbertz erklärt. So wurden etwa bei der Anfrageflut nach der Strompreiserhöhung allein im August 2007 rund 100 zusätzliche Kräfte angeheuert.
Peter Herbertz setzt unter anderem deshalb auf die Web-Analyse mit SAS, weil es sich dabei nicht um eine gehostete Lösung handelt. "Alle Daten bleiben im Haus", betont er. Damit umgehe man rechtliche Stolpersteine. So zählt etwa die IP-Adresse eines Verbrauchers als persönliche Angabe. Würde man diese einem Hoster anvertrauen, müsste laut Herbertz durch einen Vertrag geregelt werden, dass die Daten nicht in fremde Hände gelangen.
Trendberichte für die Energieanbieter
Das "Inhouse-Processing" aller Daten hat aus Sicht von Herbertz auch den Vorteil, dass sich die Angaben über die Nutzung der Seite ohne Schnittstellenprobleme mit anderen Informationen anreichern lassen. So analysiert Verivox etwa, welche Energieanbieter die Kunden am häufigsten auswählen, und kann zusätzlich Daten beispielsweise darüber erheben, aus welchen Postleitzahlbereichen diese Nutzer kommen. Aus solchen, anonymisierten Angaben erstellt Verivox Berichte, die den Anbietern Entwicklungen auf dem Markt aufzeigen sollen.
Das 1998 gegründete Verbraucherportal Verivox beschäftigt an seinen Standorten in Heidelberg und Berlin rund 350 Mitarbeiter. 2007 erwirtschaftete das Unternehmen 36 Millionen Umsatz. Der BI-Anbieter SAS mit Hauptsitz in Cary/North Carolina (USA) hat weltweit 10.600 Mitarbeiter. 2007 erwirtschaftete das Unternehmen 2,15 Milliarden US-Dollar Umsatz.