5G Ende 2020 für 15 Millionen Menschen
Vodafone übertrifft beim 5G-Ausbau selbst gesteckte Ziele
"Unsere Techniker bauen 5G noch schneller - trotz der Corona-Krise", sagte Vodafone-Technikchef Gerhard Mack der Deutschen Presse-Agentur. Der Telekom-Konkurrent hatte sich ursprünglich vorgenommen, bis zum Jahresende mit 3.000 5G-Antennen für 10 Millionen Menschen zu erreichen. "Dieses erste Ausbauziel haben wir schon jetzt geschafft", sagte Mack Mitte November. Bis Ende 2020 werde man 15 Millionen Menschen mit 5G erreichen, im nächsten Jahr dann 30 Millionen.
Die fünfte Generation des Mobilfunks (5G5G) bietet deutlich höhere Geschwindigkeiten als die bisherigen Standards UMTS (3G) und LTE (4G). Allerdings fällt das Spitzentempo abhängig von den jeweils verwendeten Frequenzbereichen unterschiedlich aus. In Deutschland setzt VodafoneVodafone an den meisten Standorten - vor allem in Städten - auf 5G-Frequenzen aus dem sogenannten Mid-Band (1,8 GHz). In diesem Spektrum werden Geschwindigkeiten von bis zu 500 Megabit pro Sekunde erzielt. An besonders hoch frequentierten Orten funkt Vodafone im oberen Spektrum (3,5 GHz) mit doppelter Geschwindigkeit. Top-500-Firmenprofil für Vodafone GmbH Alles zu 5G auf CIO.de
In der Fläche auf dem Land, wo der Provider im sogenannte Low-Band (700 MHz) funkt, erreicht man bis zu 200 Megabit pro Sekunde. "Hier geht es darum, stabile Netze an Orte zu bringen, wo bislang mit Schneckentempo gesurft wurde", sagte Mack. In Gegenden, in denen es bislang nur langsames DSL mit zwei oder sechs Megabit pro Sekunde gebe, bringe 5G immer noch einen Schub.
In manchen Situationen profitieren die Kunden allerdings nur indirekt von den 5G-Netzen, die sich an einigen Stellen noch die Technik mit der Infrastruktur für LTE teilen. Beim Download bringe 5G vielerorts schon Bandbreiten von mehr als einem Gigabit pro Sekunde, betonte Mack. Beim Upload, greife das 5G-Netz an manchen Orten allerdings noch auf die LTE-Frequenzen zu. Nicht alle 5G-Smartphones unterstützen jedoch sämtliche denkbaren 5G-4G-Kombinationen.
Frequenzkombinationen bereiten Schwierigkeiten
"Technisch ist die Einführung einer neuen Mobilfunkgeneration extrem anspruchsvoll, weil die verschiedenen neuen 5G-Smartphones auch den Umgang mit den unterschiedlichen Frequenzkombinationen lernen müssen", sagte Mack. Frequenzkombinationen im High- und im Midband würden von fast allen 5G-Handys unterstützt.
Auf dem Land ist das nicht unbedingt der Fall. Hier wird die 5G-Frequenzkombination im Lowband von einem von Vodafone angebotenen mobilen Router ("GigaCube 5G") sowie von einigen 5G-Handys wie dem Oppo Find X2 Pro oder dem Huawei Mate40 Pro unterstützt. Die iPhone-12-Modelle von Apple, die Galaxy-Geräte von Samsung oder die Pixel-Smartphones von Google funken dagegen bei dieser speziellen Frequenzkombination nicht im 5G-Netz, sondern nutzen die erweiterten Kapazitäten im LTE-Netz.
Verbraucher, die im 5G-Netz surfen wollen, benötigen neben einem 5G-tauglichen Gerät auch einen Vertrag, der das Funken im 5G-Netz ermöglicht. Einen leistungsfähigen 5G-fähigen Vertrag gibt es ab 20 Euro Durchschnittspreis pro Monat. Bei der Auktion der 5G-Frequenzen waren zum einen die drei etablierten Provider Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) zum Zuge gekommen. Sie bieten bereits auch 5G-Netze an. Neueinsteiger 1&1 Drillisch dagegen wartet mit dem Ausbau noch ab. (dpa/pma)