EuroSIG-Projekt
Warum die Migration der HVB so lange gedauert hat
Nach beinahe drei Jahren hat die HypoVereinbank (HVB) das Projekt "EuroSIG" zu einem vorläufigen Abschluss gebracht. Seit dem 1. August laufen die meisten Bankanwendungen in der neuen Umgebung. Zweimal hatte der Einführungstermin verschoben werden müssen. Er war zunächst für den 1. Januar, dann für den 1. Mai dieses Jahres geplant. Wie der für IT zuständige HVB-Vorstand Heinz Laber erläutert, war der Bank damals das Risiko zu groß, dass das Zusammenspiel zwischen den kundenorientierten Applikationen und den internen Finanzsystemen ("Hauptbuch") Diskrepanzen aufweisen würde. "Auf der Kundenseite war beide Male alles klar, aber wir hatten Zweifel hinsichtlich der regulatorischen Anforderungen."
Genau wegen dieser Anforderungen wurde es jetzt allerdings höchste Zeit für den Umstieg. Mit den vorhandenen Systemen, die teilweise mehr als ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel haben, hätten sich die immer zahlreicheren Compliance-Anforderungen nur noch mit erheblichen Anstrengungen abbilden lassen, so Laber: "Auch ein renommiertes externes Beratungsunternehmen hat uns bestätigt, dass der Aufwand mit unseren klassischen Anwendungen exponentiell gestiegen wäre. In schätzungsweise sechs Monaten wäre die Kosten deutlich gestiegen."
Das Projekt in Zahlen
Der Startschuss für EuroSIG fiel im vierten Quartal 2007.
Zunächst war der Umstieg für den Jahreswechsel 2009/2010 geplant.
Den zweiten Anlauf nahm die HVB Ende April dieses Jahres.
Letztlich wurden die System am 31. Juli und 1. August umgestellt.
Rund 2000 Mitarbeiter aus acht Ländern waren an dem Vorhaben beteiligt.
Angewendet wird EuroSIG von 18.000 Mitarbeitern allein in Deutschland.
Bis 2011 soll die Software auch in Österreich und Polen eingeführt sein.