Mieten statt Leasen, Outsourcing statt Eigenleistung
Warum klassische TK-Anlagen out sind
Asterisk als Alternative
Nicht auf der Agenda steht Asterisk dagegen bei den etablierten VoIP-Anbietern. Weder BT und Cisco noch Avaya beschäftigen sich derzeit mit der Open-Source-Alternative. Mehr oder weniger unisono lautet die Antwort, dass das Großkunden nicht interessiere. Für diese Klientel sei die Optimierung ihrer Geschäftsprozesse mit Unified-Communications- und Collaboration-Anwendungen wichtiger. Zweigleisig fährt man dagegen bei der deutschen Funkwerk Enterprise Communications. Selbst entwickelt das Unternehmen seine noch aus Elmeg-Zeiten stammenden ICT-Anlagen zu hybriden VoIP-Lösungen weiter und baut aus der UTM-Hardware entsprechende VoIP/ISDN-Gateways.
Gerade die erfolgreiche ISDN-Vergangenheit in Deutschland bestärkte den Hersteller in dieser Entscheidung. "Asterisk dagegen", so Theo Mossdorf, Manager bei Funkwerk, "ist im Kern stark amerikanisch geprägt, so dass wir im ISDN-Land Deutschland nur geringe Synergieeffekte hätten." Allerdings scheint Funkwerk der Open-Source-Lösung keinen kompletten Korb geben zu wollen. Im Juni dieses Jahres veröffentlichte das Unternehmen eine Pressemitteilung über eine Partnerschaft mit der Kieler Addix Software GmbH. Dort war zu lesen: "Die gemeinsam entwickelten IP-PBX-Systeme, Astimax IP-1100 und Astimax IP-2100, basieren auf der embedded Linux Appliance von Funkwerk und der Asterisk-Plattform Astimax von Addix."
Während man auf Anbieterseite dem Thema Asterisk teilweise noch abwartend oder gar ablehnend gegenübersteht, haben namhafte deutsche Unternehmen und Institutionen bereits den Sprung in die Open-Source-TK-Welt gewagt: Zu den Nfon-Kunden zählen der ADAC und die Bavaria-Film. Und das Münsteraner Versicherungsunternehmen LWM, die Eon Ruhrgas AG sowie der Security-Anbieter Secunet, einer der IT-Sicherheitspartner des Bundes, setzen mit "Gemeinschaft" auf eine deutsche Asterisk-Weiterentwicklung. Diese kommt unter anderem, so die Referenzliste, beim Bundesministerium der Justiz und dem Bundespräsidialamt zum Einsatz. Wie eine Asterisk-Migration mit Gateway aussehen kann, zeigt unser Praxisbeispiel der Universität Würzburg (siehe "Asterisk in der Praxis").