Collaboration Tool mit neuen Funktionen

Was Microsoft Teams bis 2021 kann

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Bis zum Jahresende plant Microsoft etliche neue Features für seine Kollaborationslösung Teams. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Neuerungen Sie rechnen dürfen.
Der Together Mode platziert alle Teams-Teilnehmer vor einen gemeinsamen Hintergrund. So soll das Gefühl entstehen, im selben Raum zu sitzen.
Der Together Mode platziert alle Teams-Teilnehmer vor einen gemeinsamen Hintergrund. So soll das Gefühl entstehen, im selben Raum zu sitzen.
Foto: Microsoft

Arbeiten im HomeofficeHomeoffice gehört für viele Mitarbeiter in Deutschland in Zeiten der Coronakrise nach wie vor zum "New Normal" des Arbeitsalltags. Geschäftsreisen und persönliche Meetings wurden von Videokonferenzen abgelöst. ToolsTools wie WebEx, Zoom oder MicrosoftMicrosoft Teams gehören mittlerweile zum selbstverständlichen Handwerkszeug der Heimarbeiter. Alles zu Home Office auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Tools auf CIO.de

Doch gerade bei Microsoft Teams vermissten und vermissen viele Mobile Worker Features, die bei den Konkurrenzprodukten bereits seit langem Standard sind - etwa eigene Bildhintergründe oder die Skalierbarkeit der Teilnehmer. Kritikpunkte, die bei Microsoft nicht ungehört verhallen. So besserte der Konzern etwa im April mit einem Update nach und führte die Möglichkeit eigener Hintergründe ein (Siehe hierzu auch unsere Tipps-Sammlung "Microsoft Teams optimal nutzen"). Doch das ist nicht alles.

Microsoft Teams: Neue Funktionen im Überblick

Bis zum Jahresende plant Microsoft noch einen ganzen Strauß an neuen Features für seine Collaboration-Plattform. Die Roadmap sieht über ein Dutzend neue Features vor, die das Zusammenarbeiten agiler gestalten und mehr Verbundenheit in virtuellen Teams schaffen sollen und so der Realität eines hybriden Arbeitsmodells Rechnung tragen. Zu den Neuerungen zählen im Einzelnen:

Together Mode

Diese Funktion platziert alle Teilnehmer einer Teams-Besprechung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) vor einem gemeinsamen Hintergrund. Anwender hätten so nicht nur das Gefühl, im selben Raum wie ihre Kollegen zu sitzen, sondern sie könnten sich auch besser auf die Gesichter und die Körpersprache der anderen konzentrieren. Laut Microsoft wird der Together Mode mit Auditorium-Ansicht derzeit bereits eingeführt. Ab August soll er allgemein verfügbar sein. Einen Blogpost auf Englisch zur Nutzung des Together Mode finden Sie hier.

Dynamic View

Diese Neuerung soll Teams-Besprechungen interaktiver und dynamischer machen. Dazu verbessert das Unternehmen die Ansichtsmöglichkeiten. KI-unterstützt erhalten die Anwender mehr Kontrolle darüber, wie freigegebene Inhalte und andere Teilnehmer in einer Besprechung angezeigt werden. Über neue Steuerelemente kann künftig zudem die Ansicht dynamisch an eigene Vorlieben und Bedürfnisse angepasst und zum Beispiel freigegebene Inhalte und bestimmte Teilnehmer nebeneinander angezeigt werden.

Dynamic View baut dabei auf den im letzten Monat angekündigten Verbesserungen für Besprechungen auf: Die große Galerieansicht ermöglicht es, Videos von bis zu 49 Personen in einer Besprechung gleichzeitig zu sehen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Teilnehmer in kleinere Gruppen aufzuteilen. Hierzu erstellt der Besprechungsorganisator virtuelle Nebenräume.

Live-Untertitel und Transkriptionen

Live-Untertitel in Teams sollen künftig das Verfolgen von Besprechungen erleichtern. Diese Untertitel sollen zudem um die Namen der Sprecher ergänzt werden. Später ist es auch geplant, die Live-Untertitel zu übersetzen, sodass Nutzer sie synchron in einer anderen Sprache verfolgen können. Im Laufe des Jahres, so Microsoft, wird es in Teams auch Live-Übersetzungen geben, die die Teilnehmer in mehrsprachigen Meetings unterstützten. Diese Texteinschübe werden zudem automatisch im Chat-Fenster der Besprechung gespeichert und können so auch im Nachhinein noch abgerufen werden.

Ebenfalls geplant sind Live-Übersetzungen, um die Teilnehmer in mehrsprachigen Meetings zu unterstützen.
Ebenfalls geplant sind Live-Übersetzungen, um die Teilnehmer in mehrsprachigen Meetings zu unterstützen.
Foto: Microsoft

Besprechungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern

Microsoft reagiert zudem auf den Kritikpunkt der mangelnden Skalierbarkeit von Teams im Vergleich zu anderen Lösungen. Man wolle die Zahl der aktiven Teilnehmer auf 1.000 erweitern, hieß es. Diese sollen zudem nicht nur wie bisher chatten, sondern auch die Stummschaltung aufheben und ihre Videokamera einschalten können, um sich aktiv am Meeting zu beteiligen. Geht es nur um die reine Übertragung einer Präsentation oder Diskussion, können die Meetings sogar auf bis zu 20.000 Teilnehmer skaliert werden.

Video Filter

Teams integriert künftig auch von sozialen Medien bekannte Video-Filter. Damit kann vor einer Besprechung zum Beispiel die Beleuchtung anpasst oder der Fokus der Kamera so eingestellt werden, dass der Teilnehmer anschließend besser im Bild zu sehen ist.

Reflect Messaging

Wie geht es den Mitarbeitern eigentlich im Homeoffice? Eine Antwort auf diese scheinbar triviale Frage zu erhalten, ist aus Sicht von Führungskräften eine echte Herausforderung. Unterstützung könnte hier künftig die Teams-Erweiterung Reflect Messaging offerieren: Sie bietet vorgefertigte oder benutzerdefinierte Fragen, beispielsweise zur Work-Life-Balance, aber auch zu konkreten Projekten oder Veränderungen im Team, auf die Team-Mitglieder in ihrem Teams-Kanal antworten können - auch anonym. Diese neue Funktion wird, wie es heißt, in den kommenden Wochen verfügbar sein.

Live Reactions

Nonverbale Zeichen wie ein Lächeln oder ein Kopfnicken bleiben in großen Videobesprechungen oft verborgen. Dies soll Live Reactions, ein Feature der PowerPoint Live Presentations, ändern. Es erleichtert Teilnehmern mit speziellen Emojis die Interaktion mit anderen und ermöglicht so ein unmittelbares Feedback. Für die Zukunft ist zudem die Integration von PowerPoint Live Presentations in Teams geplant, um eine interaktive Beteiligung der Zuschauer direkt von Teams aus zu ermöglichen.

Chat Bubbles

Der Chat in virtuellen Besprechungen wird mittlerweile häufig zum Austausch von ergänzenden Ideen genutzt. Allerdings kann es eine echte Herausforderung sein, sich gleichzeitig auf den Live-Stream, die Präsentationen und den Chat zu konzentrieren. Microsoft wird deshalb künftig die Chats live einblenden, die während einer Teams-Sitzung gesendet werden. So sehen sie alle Teilnehmer auf ihren Bildschirmen.

Updates für Microsoft Whiteboard

Mehr Interaktion in Teams verspricht Microsoft mit dieser Neuerung für User, die keinen Touchscreen oder Surface Hub zur Verfügung haben. Post-it's, schnellere Ladezeiten und eine neue Drag&Drop-Funktion erleichtern es den Anwendern, interaktiv an Whiteboard-Sitzungen in Teams teilzunehmen.

Tasks App

Noch für den Juli ist die Einführung der neuen Tasks App in Teams geplant. Sie ermöglicht einen umfassenden Überblick über alle offenen und individuell zugewiesenen Aufgaben aus Microsoft To Do, Planner und Outlook. Anwender können diese Aufgaben als neue Registerkarte in Teams hinzufügen oder wie bisher schon im Planner innerhalb von Teams anzeigen lassen.

In Desktop-Client wird die neue Funktion zunächst unter dem Namen Planner angezeigt und danach vorübergehend als Tasks by Planner und To Do. Im Anschluss wird die Funktion dann Tasks heißen. In der mobilen Teams-Anwendung erscheint Tasks sofort unter diesem Namen. Bei der Verfügbarkeit in der mobilen Teams-App kann es allerdings zu einer Verzögerung kommen.

Die Task Apps in Teams gibt Überblick über die Aufgaben in To Do, Planner und Outlook.
Die Task Apps in Teams gibt Überblick über die Aufgaben in To Do, Planner und Outlook.

Suggested Replies

Künstliche Intelligenz ermöglicht es künftig, vorgefertigte Antworten in Teams-Chats senden zu können. Wird ein Anwender etwa gefragt, ob er Zeit für ein Treffen hat, kann er mit "aber sicher" antworten, ohne dafür eine einzige zusätzliche Taste drücken zu müssen. Die neue Funktion soll ebenfalls noch im Juli eingeführt werden.

Cortana in Teams

Die von Windows 10 bekannte persönliche Assistenzsoftware Cortana hält auch in die mobile Teams-Anwendung Einzug. Cortana soll dem User dabei helfen, die Hände freizubehalten. So kann er per Voice-Steuerung Anrufe starten, sich in eine Besprechung einwählen oder Chat-Nachrichten und Dateien verschicken. Cortana soll bereits in den kommenden Wochen in der mobilen Teams-App auf iOS und Android verfügbar sein - zunächst aber nur für Nutzer von Microsoft 365 Enterprise in den USA in englischer Sprache.

Displays für Microsoft Teams

Mit einer neuen Generation von "All-in-One"-Geräten will der Konzern in Zusammenarbeit mit Partnern noch in diesem Jahr spezielle Displays für Microsoft Teams einführen. Die Devices verfügen über einen Touchscreen, eine Freisprecheinrichtung und eine Sprachsteuerung durch Cortana. Die Geräte lassen sich nahtlos mit PCs und Laptops koppeln und sollen zudem einen einfachen Zugriff auf Team-Chats und -Meetings sowie auf Kalender und Daten bieten. Die ersten Geräte dieser Art werden das Lenovo ThinkSmart View und ein Device von Yealink sein. Zunächst sind die Geräte Ende des Jahres in den USA erhältlich.

Zum Jahresende sollen spezielle Displays für Teams mit Sprachsteuerung und Touchscreen auf den Markt kommen.
Zum Jahresende sollen spezielle Displays für Teams mit Sprachsteuerung und Touchscreen auf den Markt kommen.
Foto: Microsoft
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