Wöchentliche Online-Kolumne

Weniger ist mehr - Bestandsreduzierung durch Collaborative Planning

04.02.2004
Von Stefan Vordtriede

Generell empfiehlt es sich jedoch, die Zusammenarbeit in Form eines Pilotprojektes mit dem Austausch von Planungsdaten und einem bis drei ausgewählten Partnern mit jeweils einer handvoll Produkte zu starten. Auf diese Weise ist eine Erweiterung in allen drei Dimensionen - Prozess, Partner und Produkt - jederzeit möglich. Eine solche schrittweise Vorgehensweise kombiniert den Erfahrungszuwachs auf der Lernkurve mit dem angenehmen Nebeneffekt einer erhöhten Planungs- und Investitionssicherheit. Voraussetzung ist dabei natürlich eine hinreichende Skalierbarkeit der genutzten technischen Lösung.

Exakte Planung

Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Faktoren, die für ein erfolgreiches Collaborative Planning Projekt von Bedeutung sind. Am Wichtigsten ist eine vertragliche Grundlage. Ein joviales "Lass uns mal in dem Bereich was machen" kann den Prozess zwar in Gang setzen, wird aber nicht ausreichen. Benötigt wird eine grundsätzliche Rahmenvereinbarung auf Basis einer gemeinsamen Geschäftsplanung für den betrachteten Prozess, die alle wesentlichen Aspekte der Zusammenarbeit regelt. Dazu zählen klare Ziele, Verantwortlichkeiten, Rechten und Pflichten sowie definierte und geeignete Messgrößen für das Prozess-Monitoring. Darüber hinaus sind Regeln für den Fall von Planungsabweichungen sowie ein Revisionszyklus zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Zusammenarbeit festzulegen.

Fazit: Erst wenn in allen genannten Bereichen die Hausaufgaben gemacht sind, können die Potenziale einer Best-in-Class Softwarelösung für die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit voll ausgeschöpft werden. Belohnt wird die Mühe mit der Aussicht auf mehr Umsatz durch die generell verbesserten Geschäftsbeziehungen sowie optimierte Planungsprozesse – und eben auch der Möglichkeit zur Reduzierung der Bestände.

Stefan Vordtriede ist Supply Chain Management-Berater bei Cap Gemini Ernst & Young.

Mehr Informationen zum Thema SCM erhalten Sie in unserem gleichnamigen Briefing.

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