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Kulturwandel bei der Metro AG

Wenn der CIO zum Blogger wird

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Besonders wichtig ist Salzsieder die Mitarbeiterzufriedenheit, die er regelmäßig erheben lässt: "Wir machen das nicht einmal im Jahr, sondern alle zwei bis vier Wochen." Die Beschäftigten sollen dabei auch Kommentare abgeben; Führungskräfte sind gehalten, darauf zu reagieren. Über das Feedback-Tool "Peakon" könnten Angestellte auch anonym in einen Dialog mit dem Management treten, beispielweise wenn es um sensible Fragen wie eine faire Bezahlung gehe. Auf diesem Weg erstellt die Metro einen "Engagement Index" der Mitarbeiter. Anhand von 14 KPIs wird die Zufriedenheit gemessen.

Agile Teams verantworten Produkte

Zum Kulturwandel gehören für den CIO auch neue Organisationsformen. Ganz ähnlich wie seine Amtskollegin Christa Koenen von der Deutschen Bahn setzt er bei Metronom auf selbstorganisierte Teams, die nach agilen Methoden arbeiten. Rund 200 solche Einheiten, bestehend aus sieben bis zwölf Mitarbeitern, sind bereits entstanden.

Salzsieder nennt sie Produktteams, denn sie trügen nicht nur die technische, sondern auch die Business-Verantwortung für ihre IT-Lösungen. Bei den Produkten handelt es sich etwa um die Suchfunktion in Web­shops oder um die Driver App für LKW-Fahrer des Handelskonzerns. Die Teamorganisation wirkt sich auch auf die Management-Strukturen aus. Salzsieder betont: "Für die rund 2500 Metronom-Mitarbeiter gibt es nur noch drei Hierarchieebenen."

Innovationen aus dem Container

Am Ende soll die veränderte Kultur auch zu mehr Innovationen im gesamten Konzern beitragen. Zwar erwartet der CIO, dass neue Ideen vor allem in den Teams entstehen, doch er sieht seine Aufgabe auch darin, selbst Innovationen in den Konzern zu tragen. Erst im März 2019 etwa startete das "LAB powered by Metronom". In einem Container auf dem Metro-Campus stellen Experten Zukunftstrends für die Handelsbranche vor und zeigen Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien, beispielsweise von Google oder Microsoft. Dazu gehört etwa Microsofts Gesichts- und Stimmungserkennung. Salzsieder: "Wir wollen damit weniger die IT-Kollegen ansprechen, sondern beispielsweise den Controller und den Marketing-Manager."

Modernisierung im Backend

Die Umbrüche in der Handelsbranche machen auch Veränderungen im Backend notwendig. Zuständig dafür ist Felix Lindemann, seit November 2018 Chief Operations Officer bei Metronom. "Wir haben es heute mit völlig anderen Anforderungen zu tun als noch zu den Zeiten, als die Metro rein stationären HandelHandel betrieb", so der Manager. Um das IT-Backbone der Metro zu modernisieren, verfolge man auch eine Cloud-first-Strategie. Gesetzt ist dabei der Cloud-Provider Google. Top-Firmen der Branche Handel

Eines der Großprojekte, die Lindemann stemmen muss, ist die KonsolidierungKonsolidierung der verteilten Finanzsysteme auf SAPSAP S/4 HANA. Betrieben werden soll das neue Kernsystem auf der Google-Plattform. Alle digitalen Systeme, darunter die Webshops, betreibe die Metro ohnehin längst in der Cloud, ergänzt Salzsieder. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Sponsoring von ganz oben

Um den Wandel sowohl in kultureller als auch in technischer Hinsicht zu schaffen, braucht es ein "Sponsoring von ganz oben", resümiert der CIO. Die Vorstands­ebene des Metro-Konzerns unterstütze den Verän­de­rungs­prozess aktiv. Damit verbunden seien neue Anforderungen an die Führungskräfte: "Das fachliche Detailwissen verliert an Bedeutung. Viel wichtiger sind heute strategische Fähigkeiten und Leadership-Skills."

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