Car-IT und die Folgen

Wie das vernetzte Auto auf den Markt braust

25.07.2013
Von Robert Marek

Sie sprechen die Kunden auf Basis der dezentral in ihren Systemen gespeicherten Daten an, sie beraten und verkaufen persönlich im Autohaus, sie bestellen beim Hersteller und sie liefern schließlich den Wagen aus. Bei Inspektionen oder Reparaturen wenden sich die Kunden an die Werkstatt ihres Händlers - von diesen wird übrigens angesichts der Entwicklung ein immer umfassenderes IT-Know-how verlangt.

Car-IT macht den Händler im Verkaufsprozess nun entbehrlicher. So könnten sämtliche Daten zu einem Kunden in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Via Internet werden diese um Informationen zum jeweiligen Fahrzeug ergänzt. Das Auslesen des Bordcomputers in der Werkstatt würde damit ebenfalls der Vergangenheit angehören.

Für den Hersteller ergibt sich daraus die Chance, dem Fahrer zum richtigen Zeitpunkt ein neues und passendes Fahrzeug oder zusätzliche Services anzubieten. Das ginge beispielsweise in Form einer Präsentation direkt auf das Display im Auto. Über die Oberfläche könnte dann auch der weitere Verkaufsdialog - im besten Fall bis zur Bestellung - geführt werden.

Der OEM kommuniziert direkt mit dem Fahrer

Der Händler vor Ort würde den so georderten Wagen nur noch auf Anweisung des Herstellers ausliefern. Die weitere Betreuung übernimmt dann wieder der OEM. Er sammelt die Informationen, die das Fahrzeug selbst permanent erzeugt, wertet sie aus und zieht daraus Schlüsse. So kann der Hersteller einen Kunden rechtzeitig auf anstehende Reparaturen hinweisen und einen Werkstatttermin in die Wege leiten.

Die Beziehung zwischen Fahrer und OEM wird auf diese Weise gestärkt, die zwischen Fahrer und Händler geschwächt. Dies verstärkt den Trend, dass in Zukunft weniger Autohändler die Kunden betreuen werden. Ein Rückgang von heute knapp 8.000 auf 4.500 Händler im Jahr 2020 ist nach unserer Einschätzung realistisch.

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