Maschine ruft Maschine
Autos lernen miteinander zu sprechen
Auf dem Contidrom, der streng abgeschirmten Teststrecke des Autozulieferers Continental zwischen Hannover und Hamburg, dreht die Zukunft bereits ihre Runden. In der Lüneburger Heide verlangsamen speziell umgerüstete Serienmodelle automatisch die Fahrt, wenn hinter der Kurve ein anderer Wagen stehen bleibt, die Fahrbahn vereist ist - oder die Geschwindigkeit angesichts einer roten Ampel zu hoch ausfällt.
Sie tun das, weil die Fahrzeuge untereinander und mit ihrer Umwelt kommunizieren: Auto A warnt Auto B per Funk vor der Glätte und dem Stau. Die Ampelanlage ruft Auto C auf demselben Weg zur Mäßigung.
Was Autofahrer noch skurril erscheinen mag ,elektrisiert ganze Industrien. Autohersteller und IT-Konzerne arbeiten mit Hochdruck am Datenaustausch zwischen Maschinen. Die ProjekteProjekte reichen vom vernetzten Haus über die vollautomatische Produktion bis zur Verwendung von SmartphonesSmartphones als Türöffner. Alles zu Projekte auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de
- ... der IT des Arbeitgebers
Das Auto wird zum mobilen Büro, es ist in den E-Mailverkehr und in die Firmensoftware eingebunden. Ziel ist mobiles Arbeiten und einfachere Abrechnung von Fahrtkosten. - ... Verkehrszeichen
Das Straßenschild funkt ans Auto den Beginn einer 30km/h-Zone, das Auto bremst automatisch auf diese Geschwindigkeit ab. Ziel ist mehr Sicherheit für Fußgänger. - ... Ampeln
Die Ampel meldet Umschalten auf Gelb-/Rotphase an, ankommende Autos, die dann vor zu hoher Geschwindigkeit warnen oder den Motor automatisch drosseln. Zu den Zielen gehören weniger Unfälle, geringerer Schadstoffausstoß und Spritverbrauch. - ... dem Autohersteller
Das Fahrzeug nimmt bei technischen Problemen bzw. bei Reparaturbedarf Kontakt mit dem Hersteller auf, der dem Besitzer dann Serviceangebote macht. Ziel ist die Vermeidung größerer Schäden am Fahrzeug und mehr Serviceumsatz für die Hersteller. - ... anderen Autos
Das Auto funkt an hinter ihm fahrende Autos den Zustand der Straße, etwa Glättegefahr, meldet Staus, und fordert dazu auf, den Sicherheitsabstand zu halten. Ziele sind besserer Verkehrsfluss, weniger Unfälle, geringerer Schadstoffausstoß und Spritverbrauch.
Allen voran aber treiben sie die Vernetzung von Autos voran. BMW und Volkswagen gehören zu zwölf europäischen Fahrzeugherstellern, die von 2015 an Serienmodelle standardisiert miteinander ins Gespräch bringen wollen. Das Konsortium will den Verkehr damit staufreier und schadstoffärmer machen - und daran gut verdienen. Vernetzte Autos gelten als milliardenschweres Geschäft.