Car IT

Das vernetzte Auto ist längst Realität

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Mit Smartphones und Tablets haben wir uns an die Mobilisierung der IT gewöhnt. Doch nun rollt eine neue Gattung auf uns zu: Die vernetzten Autos, die ans Enterprise Network angebunden werden wollen und Kontakt mit der Cloud suchen.
Moderne Telematik-Systeme bieten Streaming-Media-Dienste, Internetzugang und verschiedene Apps an.
Moderne Telematik-Systeme bieten Streaming-Media-Dienste, Internetzugang und verschiedene Apps an.
Foto: Audi

Die Älteren unter unseren Lesern werden sich an ihre Jugend und ihren ersten fahrbaren Untersatz erinnern können: Da wurde geschraubt und getunt, um einen besseren Sound zu bekommen oder die letzten Pferdestärken aus dem Motor herauszuholen. Und heute: Ohne Informatikstudium sollte man dem eigenen Fahrzeug besser nicht mehr unter die Haube gehen, denn Sound-Systeme sind per Glasfaser vernetzt, diverse Bus-Systeme kommunizieren intern, und neue Komponenten wollen erst an den verschiedenen Bordcomputern angemeldet werden.

Car IT trifft Internet

Und die nächste Revolution in Sachen Fahrzeugtechnik zeichnet sich bereits ab: Das Auto ist nicht nur intern vernetzt, sondern auch extern mit dem Internet, GoogleGoogle, FacebookFacebook und anderen Netzen. Neue Anwendungen - Car Apps analog zu den Mobile Apps für Smartphone und Co. - gibt es dann über einen App Store zu kaufen, oder der User bezieht sie aus der Cloud als Service. Denkbar sind auch Szenarien wie die Verbindung des Fahrzeugs mit dem Backend der Unternehmens-IT, um es so in den Kommunikations-Workflow einzubinden. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de

Oder wie wäre es mit einer automatischen Übertragung der gefahrenen Kilometer aus dem Navi in die Buchhaltungssoftware zur direkten Abrechnung der Reisekosten? Gerade die Vernetzung der verschiedenen Systeme eröffnet hier ein weites Feld an neuen Business-Möglichkeiten. Ebenso vorstellbar ist eine zielgruppenspezifische Ansprache mit lokalen Services beziehungsweise Dienstleistungen - denn der Fahrer und seine Position (die des Fahrzeugs) sind ja bekannt.

Per eingebautem Browser lässt sich im Auto auch im Internet surfen.
Per eingebautem Browser lässt sich im Auto auch im Internet surfen.

Joachim Klink, Global Automotive & Aerospace Industry Architect bei Hewlett-Packard, zufolge befindet sich das Thema "Connected Vehicle" momentan in der Phase der Produktdifferenzierung, "doch wir stehen an der Schwelle zur CRM-Phase, in der die Daten des Fahrers/Benutzers die neue Währung sein werden". Die Claims sind also nicht endgültig abgesteckt - Newcomer mit pfiffigen Ideen haben noch Chancen.

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