Tipps für CIOs

Wie gut performen Ihre Führungskräfte?

John Edwards ist freier Autor für Themen rund um die Business-IT.
Erreichen Ihre Führungskräfte ihr volles Potenzial? So stellen Sie sicher, dass die Manager Performance stimmt.
Stimmt die Performance Ihrer Führungskräfte? So finden Sie es heraus.
Stimmt die Performance Ihrer Führungskräfte? So finden Sie es heraus.
Foto: dotshock - shutterstock.com

Der Erfolg eines CIOs hängt weitgehend davon ab, wie gut die einzelnen Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter ihre Arbeit machen. Es ist wichtig, die kurz- und langfristige Effektivität der Führungskräfte anhand von Kennzahlen und verwandten Indikatoren zu messbar zu machen. Die folgenden sechs Instrumente und Ansätze helfen Ihnen dabei, herauszufinden, ob Ihr Führungsteam alles in seiner Macht Stehende tut, um das erwartete Leistungsniveau zu erreichen.

1. 360-Grad-Blick

Manager, die Abteilungen unter sich haben, spielen verschiedene Rollen, beobachtet Tim Skelly, Senior Manager beim Beratungsunternehmen EY: "Sie helfen ihren Mitarbeitern zu verstehen, wie ihre Aufgaben auf die Erreichung der übergeordneten Geschäftsziele einzahlen und fungieren als Mentoren. Unter Berücksichtigung dieser unterschiedlichen Rollen sollten CIOs verschiedene Faktoren berücksichtigen, wenn sie den Erfolg oder Misserfolg von IT-Abteilungsleitern messen."

Laut Skelly kann es für einen CIO schwierig sein, eine spezifische Kennzahl zu finden, die Aufschluss über die Leistung eines bestimmten IT-Managers gibt: "Dieser Mitarbeiter kann sehr effektiv sein, wenn es darum geht, Arbeit pünktlich und innerhalb des Budgets abzuliefern - dennoch kann die Moral im Team leiden", erklärt er.

In Anbetracht der schwierigen Aufgabe schlägt der EY-Manager vor, anonymisierte Umfragen mit 360-Grad-Bewertungen zu kombinieren. So könnten CIOs die Bereiche ermitteln, in denen Manager erfolgreich sind, in denen sie sich möglicherweise verbessern müssen oder in denen ein direktes Eingreifen erforderlich ist. Dabei setzen viele Unternehmen zwar auf jährliche Bewertungen. Skelly ist jedoch davon überzeugt, dass häufigere Bewertungen effektiver sind, vorzugsweise auf vierteljährlicher Basis.

Kommen bei der Bewertung Probleme innerhalb einer Abteilung an Licht, sei es wichtig, die Situation schnell und entschlossen anzugehen, so Skelly. Er schlägt vor, dem betroffenen Manager eine Schulung zuzuweisen, um ihn wieder auf Kurs zu bringen. Alternativ könne der CIO die Situation auch mit dem Manager direkt klären, indem er ihm nochmals die Ziele vermittelt und Anleitung gibt, um die Abteilung wieder auf Kurs zu bringen.

2. Indikatoren im Blick

Konsequent erreichte Ziele sind nach Auffassung von Jon Check, Senior Director of Cyber Protection Solutions bei Raytheon Intelligence and Space, der beste Indikator für den Erfolg eines IT-Managers. Ziele festzulegen sei dabei ein wichtiger Teil der Definition von Erfolg: "Manager, die sich ihrer Mitarbeiter bewusst sind und eine gute Work-Life-Balance fördern, finden in der Regel Wege, ihre eigene Arbeit effizienter zu gestalten und gleichzeitig ihre Teams dazu zu inspirieren, dasselbe zu tun - dabei erzielen sie weiterhin gute Ergebnisse."

Check weist darauf hin, dass regelmäßige Mitarbeiterbefragungen, die sowohl quantitatives als auch qualitatives Feedback ermöglichen, ein kluger Weg sei, um Feedback einzuholen und Erfolg sowie Effizienz einer Führungskraft zu messen.

3. Zufriedenheits-Assessment

Ein erfolgreiches IT-Team beginnt mit zufriedenen Mitarbeitern. Scott Howitt, CIO von McAfee, überprüft routinemäßig die Mitarbeiterzufriedenheitswerte jeder Abteilung, um das Engagement der Mitarbeiter zu messen: "Ich habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit in der Regel mit einer leistungsstarken Abteilung korreliert."

In Anbetracht der Tatsache, dass sich Technologie rasant weiterentwickle, sollten Abteilungsleiter so häufig wie möglich bewertet werden und auch Feedback erhalten, um sicherzustellen, dass sie die wichtigsten Geschäftsziele unterstützen. Unzureichende Leistung müsse sofort in Angriff genommen werden: "Viel zu oft erlebe ich, dass ein CIO abwartet, wenn er ein schwieriges Gespräch führen muss. Das ist weder dem Manager noch der von ihm betreuten Abteilung gegenüber fair. In vielen Fällen ist sich der Abteilungsleiter seiner mangelhaften Leistung nicht bewusst oder er hat noch nie konstruktives Feedback erhalten. Das Coaching einer Führungskraft und die Nachverfolgung ihrer Leistung sind entscheidend", so Howitt.

Nach Meinung von Rajesh Jethwa, CTO des Softwareentwicklungsunternehmens Digiterre, ist es besonders wichtig, die Skills eines Managers zu messen, um die Karriereentwicklung des Teams zu beschleunigen: "Man könnte zum Beispiel die Anzahl der Teammitglieder messen, die ein Manager für eine Beförderung positioniert oder die Möglichkeiten, die er zum Wissensaustausch, Coaching oder Mentoring schafft."

4. Interne Kundenzufriedenheit

Viele Manager, vor allem diejenigen, die Teams für Anwendungsentwicklung, Infrastruktur oder Betrieb leiten, sind für den internen Kundensupport verantwortlich. Alan Zucker, Gründer des Beratungsunternehmens Project Management Essentials, ist der Meinung, dass der Erfolg dieser Manager am besten durch Gespräche mit den Kunden und deren Zufriedenheit mit Routine-Interaktionen gemessen werden kann.

Zucker erinnert sich, dass er es sich vor einigen Jahren, als er eine IT-Projektmanagementorganisation leitete, zur Gewohnheit machte, sich regelmäßig mit seinen Projektmanagern zu treffen. "Meine Projektmanager waren als Matrix in die Entwicklungsteams eingebunden. Es gab jedoch ein Problem. Während die Manager im Allgemeinen zufrieden waren, waren viele Kunden es nicht."

In Zusammenarbeit mit den Entwicklungsteams und den Kunden wurde eine zehn Fragen umfassende 360-Umfrage erstellt, die alle sechs Monate durchgeführt wurde: "Die Projektteams bewerteten den Projektmanager, der Projektmanager bewertete die Leistung der Teams und der Funktionsmanager. Die Ergebnisse wurden zusammengestellt und gemeinsam genutzt. Innerhalb eines Jahres verbesserte sich die Teamleistung und die Wahrnehmungslücke zwischen Projektmanagern und Kunden schmolz."

Der Chefberater empfiehlt CIOs darüber hinaus, von Managern, Teamleitern und andere relevante Parteien zu erwarten, sich regelmäßig mit ihren jeweiligen Kunden treffen - mindestens ein oder zweimal pro Monat: "Diese Treffen sind wichtig, um vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und Feedback über die Leistung ihrer Teams zu erhalten."

Ola Chowning, Partner beim Beratungsunternehmen ISG, schlägt vor, über relativ allgemeine Umfragen zur Kundenzufriedenheit hinauszudenken. Sie rät, den präziseren Net Promoter Score (NPS) zu nutzen, um die Performance der Manager zu erfassen. Dieser Index reicht von -100 bis +100 und misst die Bereitschaft der Kunden, ein Produkt oder eine Dienstleistung an Kollegen weiterzuempfehlen.

5. Tracking und Benchmarking

Amanda Alwy, Vice President beim HR-Softwareunternehmen ManpowerGroup, meint, CIOs könnten sich sowohl "von oben" als auch "von unten" ein Bild von den aktuellen Zielen machen. Sie merkt an, dass ein systematischer Ansatz, die Erfolg der einzelnen Abteilungsleiter zu messen, dazu beiträgt, dass sowohl die Projektentwicklungspläne als auch die Lieferziele klar definiert sind. Dabei sollten Benchmarks und Kontrollpunkte sowohl auf vierteljährlichen als auch auf wöchentlichen Zeitplänen festgehalten werden sollten: "Das ermöglicht einen kontinuierlichen Dialog über das ganze Jahr hinweg."

Die Managerin betont, es sei besonders wichtig, den Managern die Möglichkeit zu geben, sich Klarheit über alles zu verschaffen, was von ihnen verlangt wird: "Deshalb sollten Feedback-Vermittlung und Entwicklungscoaching ständig stattfinden." Alwy empfiehlt außerdem, einen Zeitplan zu erstellen, in dem Verhaltensänderungen festgehalten werden. Mit jeder Führungskraft sollte vorab vereinbart werden, bestimmte Verbesserungsziele zu erreichen. Bleibe eine Führungskraft in einem bestimmten Bereich hinter den Erwartungen zurück, gelte es, möglichst schnell die Ursache dafür zu untersuchen: "Vielleicht gibt es eine Qualifikationslücke, die geschlossen werden muss."

Der vielleicht wichtigste Aspekt, bei der Beurteilung der Leistung eines Abteilungsleiters ist seine Fähigkeit, Prioritäten zu setzen und zu delegieren. Alwy empfiehlt, ein integriertes Human Resources Information System zu verwenden, das Leistungs- und Entwicklungsziele in ein Tracking-System einbinden kann.

6. Regelmäßige Feedback Sessions

Unabhängig von ihrer aktuellen Leistung oder Arbeitsbelastung sollten Manager dazu verpflichtet werden, mindestens einmal im Monat Feedbackgespräche mit dem CIO zu führen, rät Allison Straker, Analystin beim Beratungsunternehmen Info-Tech Research Group: "Die informellen Feedback-Sitzungen sollten den Managern die Möglichkeit geben, neue Wege der Problembehandlung zu finden und Zugang zu Tools und Ressourcen zu erhalten, um die anfallenden Aufgaben besser angehen zu können."

Die Tiefe und Regelmäßigkeit einer Sitzung sei dabei viel wichtiger als ihre Häufigkeit, merkt Jethwa an: "Man kann mit einem Manager über einen bestimmten Zeitraum eine Reihe von Check-Ins und Bewertungen durchführen, aber der 'Flow' dieser Sitzungen ist entscheidend." (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.

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