TSG Hoffenheim und SAP
Wie IT-Technik eine kleine deutsche Fußballmannschaft in die Bundesliga brachte
Die Geschichte der TSG 1899 Hoffenheim hat es in sich: Sinsheim, eine deutsche Kleinstadt zwischen Heidelberg und Heilbronn, eine Fußball-Mannschaft aus der siebten Liga, die davon träumt, ganz oben mitzuspielen und die Rückkehr eines alten Bekannten, der den Verein seiner Jugend retten will. Damit begann der rasante Aufstieg einer Mannschaft aus dem Amateurlager in die erste Liga des deutschen Profifußballs. Eine Geschichte, die eng verknüpft ist mit einem der größten Softwareunternehmen der Welt - SAPSAP. Alles zu SAP auf CIO.de
Der Verein Hoffenheim wurde 1899 in dem gleichnamigen Dorf nordwestlich am Rand von Sinsheim in Baden-Württemberg gegründet. Nur wenige Kilometer entfernt von Walldorf, wo Jahrzehnte später SAP ein großes Stück deutscher Softwaregeschichte schrieb. Dietmar Hopp, einer der Gründer von SAP und ehemaliger Spieler der TSG Hoffenheim, entschloss sich 1990 in den Verein seiner Jugend zu investieren und die Mannschaft auf das höchste Niveau zu bringen. Dies war der Beginn einer engen Beziehung zwischen SAP und Hoffenheim, die bis heute anhält.
SAP und Hoffenheim - eine langjährige Beziehung
Versteckt in Zuzenhausen, einem kleinen Dorf auf dem Lande zwei Kilometer nördlich von Hoffenheim und umgeben von weitläufigen Grünflächen, lässt der Hauptsitz von Hoffenheim von außen nicht erkennen, welche technischen Highlights im Inneren verborgen sind. Die Beziehung zu SAP beschränkt sich nicht nur auf die Investitionen Hopps. Seit vielen Jahren bringt der Software-Gigant seine Technologie und Innovationen ein, um gemeinsam mit dem Verein Projekte zu entwickeln. Dabei geht es darum, die Leistung, die Agilität, die physischen und psychischen Fähigkeiten der Spieler zu verbessern, die Loyalität der Fans zu erhöhen und die betrieblichen Abläufe zu optimieren.
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TSG-Geschäftsführer Mayer erklärt: "SAP ist bekannt für seine Innovationen im Technologiesektor. Die Partnerschaft mit einem solchen Unternehmen verschafft uns Zugang zu Spitzentechnologien und Ideen." Nach 16 Jahren in der Bundesliga habe sich Hoffenheim deutschlandweit einen Namen als innovativer Fußballverein gemacht, der auch in der Ausbildung und Entwicklung junger Spieler Maßstäbe setze, sagt Mayer im Interview mit CIO. Seinen Angaben zufolge erreichten 23 Prozent der Talente des Vereins die große Liga - der Durchschnitt anderer Vereine liege bei drei Prozent. Fußball-Größen wie Niklas Süle, Roberto Firmino, Julian Nagelsmann und Nicklas Dietrich begannen in Hoffenheim ihre Karrieren.
Während der langjährigen Partnerschaft mit SAP hat Hoffenheim seine Geschäftsprozesse auf eine zentrale Plattform der Walldorfer migriert und dort so weit optimiert, um dem internationalen Wachstum gerecht zu werden. Damit könne der Verein den Gesundheitszustand und die Leistung der Spieler analysieren und das Fanerlebnis personalisieren, um so das Engagement und die Loyalität zu steigern. "Die TSG hat sich mit SAP zusammengetan, um ihr Ziel, ein intelligentes und sozial nachhaltiges Unternehmen zu werden, kontinuierlich voranzutreiben", erläutert der Geschäftsführer seine Strategie.
Mit IT-Technik zu besserer Fußball-Leistung
"Mit Hilfe der SAP-Technologie kann die TSG Hoffenheim die Leistung der Spieler und die Taktik besser analysieren", erklärt Mayer. Dieser datengesteuerte Ansatz helfe der Mannschaft, ihre Leistung auf dem Platz zu optimieren und bessere strategische Entscheidungen zu treffen. Dafür arbeitet Hoffenheim mit der Lösung SAP Sports One, die 2014 in enger Zusammenarbeit mit dem Verein entwickelt wurde. Die Cloud-basierte Sportmanagement-Suite biete Echtzeiteinblicke in die Leistung der Mannschaft, einzelner Spieler und der Trainingseinheiten, beschreiben die Vereinsverantwortlichen die Vorteile. Außerdem vereinfache sich damit die tägliche Datenverwaltung und erleichtere so die Entscheidungsfindung.
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Sports One ermöglicht es den Trainer-Teams unter anderem, Informationen und Diagnosen zu Trainingseinheiten und zur physischen und psychischen Fitness der Spieler zu erhalten. Mit Hilfe von Analysen und Quervergleiche lässt sich die Leistung eines Spielers im Detail verstehen, zum Beispiel seine Torgefährlichkeit, seine bevorzugte Strafstoßecke, ob er mehr Tore zu Hause oder auswärts geschossen hat, wie viel Druck der Spieler zum Zeitpunkt des Tores ausgesetzt war, und vieles mehr.
Das System hilft dem Verein auch bei der Talentsuche. An dieser Stelle arbeiten die Verantwortlichen derzeit an der Einführung von künstlicher Intelligenz (KI), um beispielsweise automatisiert Zusammenfassungen von Scouting-Berichten zu erstellen. Sports One wird aktuell von etwa 80 Vereinen und Verbänden verschiedener Sportarten in 18 Ländern auf der Welt genutzt.