Vendor Management
Wie man agiles Sourcing managed
- Der Sportschuh-Händler Foot Locker schult interne Stakeholder in der Beobachtung von Markt-Trends und Anbieter-Landschaft, damit sie selbstständig relevante Sourcing-Partner identifizieren
- Player wie Deloitte, EY und TCS haben bereits Innovations-Netzwerke aufgebaut, die traditionelle Partner mit Startups und Universitäten verbinden
- Derzeit nehmen Angebotsanfragen oft bis zu zwölf Monaten in Anspruch, damit sind Unternehmen zu schwerfällig
Sourcing - und insbesondere der Einkauf digitaler Services - verändert sich durch die digitale Transformation. Ging es vormals um mehrjährige Verträge zwischen zwei Partnern, entwickelt sich Sourcing nun zu einem Werkzeug, das das Eco-System eines Unternehmens ausbaut und orchestriert. Damit müssen auch traditionelle Unternehmen ihr Soucing an agilen Prinzipien ausrichten, erklärt der US-Marktforscher Forrester in dem Papier "How to get started with agileagile digital services sourcing (even if your organization isn't agile)". Alles zu Agile auf CIO.de
Forrester hält die bisherigen RFP (Request for proposal) für langsam und schwerfällig. In der Praxis nähmen Angebotsanfragen oft bis zu zwölf Monaten in Anspruch. Sie drehten sich um Anforderungen statt um Ergebnisse, und sie fokussierten sich auf wenige Partner, statt auf ein umfassendes Eco-System. Nicht mehr zeitgemäß in der digitalen Transformation, die durch Change und Geschwindigkeit geprägt ist, urteilen die Analysten.
Vendor Management im Eco-System
Laut Forrester braucht sich kein Unternehmen komplett umzukrempeln. Die Analysten plädieren zunächst einmal für einen neuen Blickwinkel. Die Autoren des Papiers scheinen vorauszusetzen, dass der Begriff Eco-System eingeführt ist. Vendor Management heißt künftig nicht mehr, sich erst dann um Verträge zu kümmern, wenn diese auslaufen. Sondern, die eigene Rolle im Eco-System zu bestimmen. "Seien sie proaktiver Partner, nicht Pipeline-Manager", fordern die Marktforscher. Das bezieht sich sowohl auf externe Partner als auch auf interne Stakeholder.
Agile Prinzipien bedeuten für Forrester in erster Linie CollaborationCollaboration und Kommunikation. Der Sportschuh-Händler Foot Locker schult interne Stakeholder in der Beobachtung von Markt-Trends und Anbieter-Landschaft. Sie sollen selbstständig relevante Sourcing-Partner identifizieren. Das setzt voraus, dass sich AD&D-Team (Application Development and Delivery), Sourcing-Manager und interne Stakeholder regelmäßig austauschen. Ausschreibungen für potenzielle Dienstleister sollten sich an den "User Stories" des agilen Projekt-Managements orientieren, so Forrester weiter. Alles zu Collaboration auf CIO.de
Wandel in der Rolle des Sourcing-Partners
Die Analysten empfehlen folgende drei Schritte:
1. Beim Sourcen an Partner mit starkem Eco-System halten: Forrester sieht Dienstleister bereits in der Rolle strategischer Partner. Mehr und mehr übernehmen sie auch das Orchestrieren von Eco-Systemen. Insbesondere bei digitalen Services gilt: Wer sourct, muss sich das Eco-System der Partner ansehen. Player wie Deloitte, EY und TCS haben bereits Innovations-Netzwerke aufgebaut, die traditionelle Partner mit Startups und Universitäten verbinden.
2. Durch die Wahl des richtigen Tools Risiken managen: Forrester spricht von einem schnell wachsenden Markt an Supplier Risk and Performance ManagementPerformance Management Tools (SRPM). Solche Tools arbeiten mit statischen, transaktionellen und unstrukturierten Daten über Zulieferer und sollen den Nutzern eine Einschätzung ethischer, qualitativer und Datenbezogener Risiken geben. Wer Services einkauft, sollte diese Tools nutzen. Alles zu Performance Management auf CIO.de
3. Beziehung und Ergebnis managen: Gemäß dem starken Fokus auf Collaboration und Kommunikation erfordert agiles Sourcing ständige Beziehungsarbeit. Die Verantwortlichen im Unternehmen müssen sich immer wieder folgende Fragen stellen: "Was wollen wir erreichen? Warum ist diese oder jene Metrik für uns wichtig? Ist die Kommunikation transparent?"