Public Cloud
Wie sicher ist eine Cloud-Strategie mit Hyperscalern
Laut der ISG Provider Lens Public Cloud nutzen immer mehr deutsche Unternehmen nicht nur Infrastructure-as-a-Service (IaaS)-Angebote in der Public Cloud. Sie betreiben auch ihre Kundenmanagementlösungen und Kernsysteme wie Enterprise Resource Planning (ERPERP) dort. Ausgaben für IaaS und Software-as-a-Service (SaaSSaaS) seien im zweiten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent gestiegen. Deutsche Unternehmen würden vermehrt auf eine Multi-Cloud-Strategie setzen, wobei der Trend dahin gehe, zwei bis drei Public-Cloud-Provider einzusetzen. Dazu zählen auch Hyperscaler wie AWS, Microsoft, Google oder Alibaba. Alles zu ERP auf CIO.de Alles zu SaaS auf CIO.de
Digitalisierungsdruck treibt Public-Cloud-Einsatz
Public-Cloud-Lösungen sind mittlerweile selbst für die Finanzbranche interessant, die bisher aus Datenschutz-, Compliance- und regulatorischen Gründen weitgehend darauf verzichtet haben. Viele Hyperscaler-Services wie beispielsweise Microsoft Azure erfüllen mittlerweile die Anforderungen der Regulierungsbehörden. Das senkt die Hemmschwelle von Banken und Versicherungen diese Services zu nutzen. Die anfängliche Skepsis scheint gebrochen. Ein Grund ist der zunehmende Kosten- und Digitalisierungsdruck.
Um die digitale Transformation vorantreiben zu können, kommen die Unternehmen nicht mehr an Cloud-Lösungen vorbei. Im Cloud-Monitor des Digitalverbands Bitkom (PDF) gab die Mehrheit (57 Prozent) der befragten Unternehmen an, Cloud ComputingCloud Computing würde einen großen bis sehr großen Beitrag als Motor der Digitalisierung leisten. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
Hinsichtlich des Vertrauens in Cloud-Lösungen und ihre Anbieter ergibt sich ein eher durchmischtes Bild. Zwei Drittel der Befragten, die keine Public Cloud nutzen, haben Angst vor möglichen Datenverlusten. Die Hälfte hat Bedenken bezüglich rechtlicher und regulatorischer Bestimmungen sowie einer unklaren Rechtslage. Andererseits sagen ein Drittel der befragten Public-Cloud-Nutzer, dass sie kritische Business-Informationen in der Public Cloud speichern. Noch mehr verarbeiten dort personenbezogene Daten. Weitgehend Einigkeit herrscht in der Einschätzung, dass Konformität mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVODSGVO) bei Cloud-Lösungen sowie transparente Sicherheitsarchitekturen und -kontrollen unverzichtbar sind. Alles zu DSGVO auf CIO.de
Cloud Computing bedeutet für viele Unternehmen demnach ein Spagat: Einerseits sprechen betriebswirtschaftliche und technische Gründe immer mehr für die Public Cloud. Andererseits sind und bleiben die rechtlichen Rahmenbedingungen unklar. So sieht Ulrich Kelber, Bundesbeauftragter für Datenschutz, rechtliche Probleme, wenn die Cloud eines US-Anbieters genutzt werde. Die Bundespolizei zum Beispiel speichert Einsatzdaten auf AWS-Servern, was Kelber für sehr bedenklich hält. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung sagt der Politiker, die Daten von Bundesbehörden hätten in der Cloud eines US-Unternehmens nichts zu suchen. Ein Zugriff von US-Behörden auf die Daten könne seiner Einschätzung nach nicht ausgeschlossen werden.
Partnerschaften zwischen Hyperscalern und Unternehmen
Trotz solcher Bedenken steigen die Public-Cloud-Umsätze der Hyperscaler weiter an. Deutsche Großunternehmen scheuen sich mittlerweile nicht davor, Partnerschaften mit den Public-Cloud-Providern aus den USA einzugehen. Erst hat Volkswagen Ende März 2019 eine AWS-Partnerschaft für den Aufbau einer Industrial Cloud bekanntgegeben. Volkswagen will in der Cloud die Maschinen- und Anlagendaten der weltweit verteilten VW-Fabriken zusammenführen und analysieren. Auch die 1.500 Lieferanten und Partnerfirmen sollen ihre Daten in die Cloud einfließen lassen. Wenige Tage später gaben BMW und Microsoft eine ähnliche Zusammenarbeit bekannt.