Security as a Service
Wie Snowden den Cloud-Sicherheitsmarkt beeinflusst
Wandel des Anbieterspektrums
Das sieht auch Forrester-Analyst Andrew Rose so. SECaaS-Anbieter müssten sich als Ergänzung zu internen Teams verstehen, um sich in Zukunft unverzichtbar zu machen. SECaaS könne den Anwendern insbesondere in Verbindung mit Cloud ComputingCloud Computing viel Routinearbeit abnehmen, wenn es etwa um die Analyse von Logs oder den Release von Patches gehe. Durch das Testen aller im Unternehmen vorhandenen PC-Konfigurationen auf virtuellen Maschinen lasse sich nach den Erfahrungen von Rose die Zeit für einen Patch-Release von Monaten auf Tage oder gar Stunden reduzieren. Zeit, die im Kampf gegen virtuelle Einbrecher aller Art Gold wert ist. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
SECaaS könne - so Rose - zudem dem schwächsten Glied in der Sicherheitskette helfen - dem Nutzer. Gerade in den vergangenen zwei bis drei Jahren nimmt die Zahl der Angriffe auf einzelne Personen, meist aus dem Top-Management - rapide zu. Diese so genannten "Slow Attacks" oder auch "Advanced Persitent Threats" können sich über Wochen und Monate hinziehen. Administratoren entdecken diese Art der Angriffe meist nur zufällig, spezielle SECaaS-Dienste könnten sie nach Meinung des Analysten automatisiert unterstützen.
Was den SECaaS-Anbietermarkt angeht, nimmt Rose einen Trend zum verstärkten Engagement von TK-Carriern und Hardware-Herstellern wahr. Große Carrier wie British Telekom oder Verizon wollten "saubere Datenströme" aus einer Hand anbieten. Auf der anderen Seite des Spektrums bringen große Hardwarehäuser wie HPHP oder IBMIBM zunehmend eigene Security-Services an den Start. Für rein auf SECaaS spezialisierte Anbieter wird der Markt also kleiner. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de
In der Entwicklung
Kristof Kloeckner, Software-Manager bei IBM, ist dann auch der Meinung, dass SECaaS sowohl für Hersteller als auch Kunden unverzichtbar wird. IBM berücksichtige die gestiegenen Sicherheitsanforderungen deshalb bereits während der Entwicklung der Software, sowohl für die Server- als auch für die Client-Seite. Security-Prüfungen seien bereits ein fester Bestandteil der auf dem DevOps-Konzept basierenden Entwicklungsmechanismen für Continous Delivery bis in die Cloud. "Die Kombination von DevOps und Cloud ermöglicht es, das Fenster der Verwundbarkeit zu minimieren" so Kloeckner. Die Bedeutung von Standard-Schnittstellen in der Software für die Einbindung von SECaaS-Diensten werde daher wachsen.
IBM habe seine Entwicklungswerkzeug und Cloud-Angebote gehärtet und könne mit dem Zukauf des Spezialanbieters "Fiberlink Communications" auch eine umfassenden Service für das Mobile Device Management anbieten. Ein laut Kloeckner notwendiger Schritt, um die Diskrepanz in den Sicherheitsmechanismen zwischen den "Systems of Engagement", die den direkten Kontakt zum Kunden herstellen - oft mobil über soziale Netze - und den "Systems of Record", die die langjährigen Daten halten, mit SECaaS zu überbrücken.
Milliardenmarkt
Dass Unternehmen zunehmend Probleme haben, den Überblick über den Sicherheitsstatus ihrer Systeme zu gewinnen, berichtet IDC-Berater Matthias Zacher. Laut einer Studie zur IT-Security in Deutschland benötigen 70 Prozent der Unternehmen mehr als einen Tag, um ihren genauen Sicherheitsstatus zu ermitteln, und selbst dann ist seine Vollständigkeit nicht immer gegeben.
Aufgrund dieser Erkenntnis bescheinigen die IDC-Marktforscher Security as a Services ein hohes Wachstumspotenzial - von 13,7 Prozent bis 2017 ist die Rede. Als wichtiges Wachstumsfeld streicht Zacher hier den Bereich des Mobile Device Management (MDM) heraus. Darüber hinaus erkennt er einen Trend hin zu "Rundum-Sorglos"-Paketen im Security-Umfeld - also Sicherheitssuiten eines einzigen Anbieters, der alle relevanten Unternehmensbereich übergreifend mit Lösungen versorgt. Weil diese Pakete häufig aber nicht organisch, sondern durch Zukäufe seitens der großen Anbieter entstehen, ist Zacher skeptisch, ob die Zusammenführung der verschiedenen Lösung in jedem Fall erfolgreich sein kann oder ob nicht die Gefahr neuer Angriffsflächen besteht.
Fazit
Edward Snowden hat die Aufmerksamkeit für das Thema Internet-Sicherheit und die Nachfrage nach entsprechenden Lösungen wachsen lassen. Diese Nachfrage ist so hoch, dass selbst Startups wie SecurCloud bereits in der Funding-Phase profitieren. Der "Noch-Nicht-Anbieter" konnte seine Investment-Summe noch am ersten Zeichnungstag auf 500.000 Euro verdoppeln und voll realisieren. Das Projekt zählt damit zum den erfolgreichsten Investments des Jahres auf Online-Plattformen. SECaaS-Dienste liegen also voll im Trend.