Healthcare IT


Interview mit Jens Naumann (VHitG)

"Wir repräsentieren die ganze Branche"

18.02.2009
Von Hartmut  Wiehr
Vom 21. bis 23. April findet in Berlin die conhIT 2009 statt. Die vom Verband der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG) e.V. zusammen mit der Messe Berlin konzipierte Veranstaltung versteht sich als Branchentreff für die deutsche Health-IT-Szene. Der Vorstandsvorsitzende des VHitG Jens Naumann erläutert im Interview mit dem Nachrichtendienst HealthTech Wire, warum er davon ausgeht, dass sich ein Großteil der IT-Entscheider im deutschen Gesundheitswesen im April in Berlin versammeln wird.

Herr Naumann, der VHitG veranstaltet in diesem Jahr zum zweiten Mal einen Branchentreff unter dem Namen conhIT und zum fünften Mal überhaupt eine Branchenmesse. Was sind die wichtigsten Neuerungen in diesem Jahr?

Jens Naumann: Das entscheidend Neue ist sicher, dass die Gesellschaft für Medizinische Informatik, Epidemiologie und Biometrie (GMDS) und der Bundesverband Medizininformatik (BVMI) die inhaltliche Trägerschaft des conhIT-Kongresses übernommen haben. Wir erfüllen damit jetzt definitiv unseren Anspruch, mit der conhIT die ganze Branche zu repräsentieren, also die IndustrieIndustrie, die Anwender und die Wissenschaft. Top-Firmen der Branche Industrie

Jens Naumann, Vorstandsvorsitzender des VHitG.
Jens Naumann, Vorstandsvorsitzender des VHitG.

Was war der Grund für diesen Zusammenschluss?

Jens Naumann: Es lag schon nahe, die wichtigste deutsche Branchenmesse und eine der wichtigsten Anwendertagungen, die KIS-Tagung von GMDS und BVMI, zusammen zu legen. Denn die Anwender sind ja unsere Kunden. Der Austausch zwischen Unternehmen und Anwendern ist bei einer gemeinsamen Veranstaltung sehr viel unmittelbarer möglich. Dazu kommt, dass der Veranstaltungskalender bei der Gesundheits-IT ziemlich zerfasert war. Das ein wenig zusammen zu führen, ist sowohl im Interesse der Unternehmen als auch im Interesse der Anwender. Wir haben jetzt die conhIT als den großen, eher national ausgerichteten Branchentreff im Frühjahr, und dann noch die Medica als ein Gesundheits-IT-Ereignis mit eher internationalem Anspruch im Herbst.

Wie schlägt sich die Zusammenarbeit mit den Medizininformatikverbänden ganz konkret nieder?

Jens Naumann: In erster Linie sicher in einem sehr ambitionierten Kongress- und Akademie-Programm. Wir haben bei der conhIT 2009 dafür ähnlich wie im Vorjahr eine Zweiteilung vorgenommen: Morgens ab 9 Uhr starten wir mit dem Kongress- und Akademieprogramm. Mittags um 13 Uhr öffnet dann die Industrie-Messe. So ähnlich machen das auch die Amerikaner bei ihrer HIMSS-Tagung. Das hat den Vorteil, dass die ausstellenden Unternehmen die conhIT explizit auch zur Weiterbildung ihrer Mitarbeiter nutzen können. Die Mitarbeiter können vormittags ungestört Veranstaltungen besuchen, ohne zwischendurch am Stand sein zu müssen. Das ist gut für das Knowhow in den Unternehmen. Es hilft aber auch bei der internen Abrechnung der Veranstaltung…

Die primäre Zielgruppe der conhIT sind die Gesundheits-IT-Entscheider auf Anwenderseite, also die CIOs und Rechenzentrumsleiter von Kliniken oder auch die Manager von Versorgungsnetzen. Was können diese Besucher konkret erwarten?

Jens Naumann: Ich glaube wirklich, dass für fast jeden Anspruch etwas dabei ist. Wir kümmern uns zum Beispiel einen ganzen Vormittag lang um das Thema Business Intelligence, ein klassisches Managementthema also. Es gibt eine Session zum IT-gestützten Organisationsmanagement, die sich an die unterschiedlichen Leitungsebenen mit Personalverantwortung richtet. Wir haben aber auch eine Reihe explizit klinischer Sitzungen von hoher praktischer Relevanz im Angebot, etwa zu dem sehr budgetrelevanten Thema Tumordokumentation oder zur Arzneimitteltherapiesicherheit. Zum ersten Mal testen wir in diesem Jahr schließlich Pavillons, in denen sich mehrere Unternehmen gleicher Stoßrichtung versammeln. Hier können sich IT-Entscheider sehr effektiv, aber dennoch breit informieren. Ein Beispiel wäre unser Beraterpavillon, wo sich Beratungsunternehmen vorstellen. Viele Klinik-IT-Leiter wünschen sich hier mehr Überblick. Dem versuchen wir, mit diesem Pavillon Rechnung zu tragen.

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