Interview mit Jens Naumann (VHitG)
"Wir repräsentieren die ganze Branche"
Es gab auch in diesem Jahr wieder Diskussionen um den Standort Berlin. Wäre eine Veranstaltung im Westen der Republik für die Mehrzahl der Anwender nicht rein geographisch günstiger?
Jens Naumann: Wir haben diese Diskussion eigentlich abgeschlossen. Schon im letzten Jahr hatten wir prozentual mehr Gäste aus den südlichen Bundesländern als im Jahr davor, bei der ersten Berliner Veranstaltung, die damals noch ITeG hieß. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Berlin hat einfach zu viele Vorteile. Die conhIT ist neben allem anderen auch ein wichtiges Networking-Event. Und hierfür bietet Berlin einfach mehr als andere deutsche Städte. Die Nähe zur Gesundheitspolitik ist ein Faktor. Das attraktive Drumherum ist auch nicht unwesentlich. Und dann ist Berlin als Kongressort noch immer sehr preisgünstig, das darf man auch nicht vergessen.
Wie beurteilen Sie die Marktsituation bei der Gesundheits-IT in Deutschland?
Jens Naumann: Ich denke, im Bereich der Klinikinformationssysteme haben wir die Konsolidierungswelle im Wesentlichen hinter uns. Hier geht es derzeit vor allem um eine Vertiefung der Funktionen beim bestehenden Kundenstamm. Die IT ist keine reine Abrechnungsmaschine mehr. Sie wird mehr und mehr zur Dokumentation und zur Prozessoptimierung eingesetzt, was unter anderem dazu führt, dass der Bedarf nach stärker individualisierten Lösungen spürbar wächst. Es bleibt aber ein Bestandsgeschäft. Anders sieht das bei den Sekundärsystemen aus, also beispielsweise bei der Spracherkennung, bei den Kommunikationsservern, bei den Bildsystemen und im Bereich digitaler Archive. Hier ist gerade sehr viel Dynamik im Markt.
Eine abschließende Prognose zur conhIT 2009?
Jens Naumann: Wir gehen davon aus, dass wir die Vorjahreszahl von 144 Ausstellern in diesem Jahr mindestens wieder erreichen werden. Bei den Gästen erwarte ich einen deutlich signifikanten Anstieg gegenüber den 2.500 Fachbesuchern, die wir im Vorjahr hatten. Dank der Kooperation mit GMDS und BVMI sollte das auch erreichbar sein. Im Übrigen darf man nicht vergessen, dass wir zurzeit in eine Wirtschaftskrise steuern. Die Health-IT-Branche ist davon sicherlich nicht in erster Linie betroffen. Aber wir haben auch keine Sonderkonjunktur…
Dieses Interview wurde uns zur Verfügung gestellt von HealthTechWire.