Enterprise Architecture bei Schaeffler

"Wir stellen keine Stoppschilder mehr auf"

Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.
Joachim Schmider, Vice President Enterprise IT Architecture bei der Schaeffler AG, erklärt im CIO-Interview, welche Aufgaben die Enterprise Architecture (EA) beim Automobil- und Industriezulieferer wahrnimmt und von welchem Selbstverständnis sie sich leiten lässt.

cio.de: Wie ist bei Schaeffler die IT-Infrastruktur organisiert - in der Cloud oder On-Premise?

Joachim Schmider: Wir kommen aus einem klassischen IT-Ansatz mit eigenen Rechenzentren und einem hohen internen IT-Infrastruktur Footprint, welcher sich als Teil unserer aktuellen IT-Transformation massiv wandelt. Hierbei haben wir unter dem Titel "SchaefflerSchaeffler Cloud Plattform" einen hybriden Cloud-Ansatz aus mehreren Anbietern und mit einem klaren Fokus auf die jeweiligen genutzten Services. Top-500-Firmenprofil für Schaeffler Technologies AG & Co. KG

Grundsätzlich ist es unsere Strategie, IT-Services bevorzugt mit einem Cloud Ansatz zu beziehen - direkt als SaaS, Paas, Managed Service auf Basis PaaS oder IaaS bis hin zu Custom Cloud Anwendungen basierend auf neuen Microservice-Architekturen. Unser Grundgedanke ist es, Standard-Fähigkeiten eher als Package-Lösung, idealerweise als SaaS, einzukaufen und differenzierende Lösungen ergänzend auf unserer Cloud-Plattform selbst auszuprägen.

"Das zentrale EA-Team ist im besten Fall eine Drehscheibe, die erfolgreiche Innovationen schnell für alle Unternehmensteile nutzbar macht", sagt Joachim Schmider, der bei Schaeffler das Thema Enterprise Architecture vorantreibt.
"Das zentrale EA-Team ist im besten Fall eine Drehscheibe, die erfolgreiche Innovationen schnell für alle Unternehmensteile nutzbar macht", sagt Joachim Schmider, der bei Schaeffler das Thema Enterprise Architecture vorantreibt.
Foto: Schaeffler AG

Was treibt die IT bei Schaeffler am stärksten um und was treibt sie zurzeit am stärksten voran?

Schmider: Das ist natürlich die Digitale Transformation, innerhalb derer sich auch die IT noch nutzer- und kundenzentrierter ausrichtet, sowie proaktiv und schneller neue IT-Fähigkeiten für das Business nutzbar macht. Künstliche IntelligenzKünstliche Intelligenz (KI) ist dabei sicher eine Schlüsselfähigkeit, die wir nicht nur in IT-Applikationen, Prozessen oder IT- Services, sondern auch unserem Schaeffler-Produktportfolio noch konsequenter nutzen werden. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de

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EAM-Konferenz des CBA Lab am 15. & 16. Mai 2019

Die Schaeffler Gruppe ist seit Oktober 2018 Mitglied im Anwenderverband Cross-Business Architecture Lab (CBA). Vom 15. bis 16. Mai 2019 richtet das CBA eine hochkarätig besetze EAM-Konferenz aus. Titel: „EAM – Richtungsgeber für die Digitale Transformation“. Die Veranstaltung findet im Hotel Bristol in Berlin statt.

 

Was macht Schaeffler aktuell im Bereich künstliche Intelligenz?

Schmider: Im Kern verbindet Schaeffler langjähriges Know-how in der integrierten Entwicklung und Produktion mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz. Unsere Systeme und Komponenten befinden sich in Maschinen genau dort, wo wichtigste Daten entstehen. Dabei spielt Sensortechnologie eine wichtige Rolle. KI lernt zum Beispiel, Muster im Prozessverlauf zu identifizieren. Durch unsere Domänenexperten können wir daraus Zusammenhänge neu beurteilen und Vorhersagen treffen. Damit können wir unsere Prozesse effizienter gestalten und Ausfälle vermeiden. Weitere positive Anwendungsfälle haben sich etwa im Sales-Forecasting und bei der Gestaltung digitaler Services rund um unsere Produkte ergeben.

Und welche Pläne verfolgen Sie in Sachen KI?

Schmider: Auch in Zukunft schauen wir uns das Thema in allen Facetten an: Wir wollen Weiterentwicklungen von Technologien früh verstehen und testen, um diese im Schaeffler-Kontext schneller anwenden zu können. Dabei wollen wir diese Fähigkeiten nicht nur für einzelne Use Cases nutzen, sondern auch skalierbar gestalten, um so einen größeren Impact zu erzielen. Das gilt für unsere Prozesse und die Produktion, Analysen und Simulationen genauso wie für unsere Produkte und Services. Ein positives Nutzererlebnis und ein hoher Kundenwert spielen dabei immer eine wichtige Rolle.

Im Bereich Conversational Interfaces verfolgen wir zum Beispiel das Ziel, eine intuitivere und natürlichere Interaktion zwischen Menschen, Maschinen und IT-Systemen zu ermöglichen. Im Bereich Machine LearningMachine Learning Modelle können wir über die komplette Wertschöpfungskette hinweg sehr viel schneller Zusammenhänge und Muster erkennen und diese Fähigkeit trainieren als mit herkömmlichen Verfahren. Aber wir wollen KI natürlich auch verstärkt in unseren Produkten nutzen. Gerade in den Bereichen Automation, Visual- und Voice-Detection sowie übergreifend in Machine Learning inklusive Deep Learning sehen wir viel Dynamik. Alles zu Machine Learning auf CIO.de

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