Datenökonomie
Wirtschaft hinkt bei datengetriebenen Geschäften hinterher
Bei einer Bitkom-Umfrage unter 604 Unternehmen in Deutschland erklärten nur sieben Prozent, dass ihr Geschäft ausschließlich oder sehr stark von datengetriebenen Modellen abhängt. Immerhin 14 Prozent erwarten, dass dies in zwei Jahren der Fall sein wird.
In der Umfrage bezeichnete sich jedes 100. Unternehmen als Vorreiter in der Datenökonomie. Nur 16 Prozent positionierten sich im Mittelfeld. Aber 35 Prozent bezeichnen sich als Nachzügler. Und 19 Prozent haben nach eigenem Dafürhalten den Anschluss verpasst. Ganze 24 Prozent haben sich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt.
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder verwies auf den hohen Stellenwert der Datenökonomie: "Daten und ihrer verantwortungsvollen Nutzung kommt in der globalen Wirtschaft eine immer größere Bedeutung zu." Das reiche von der Analyse von Mobilitätsdaten im Verkehrssektor über die vorausschauende Wartung in Industrie-Unternehmen bis zu neuen Methoden zum Pflanzenanbau und der Tierhaltung. Auch bei der bedarfsabhängigen Steuerung von Energiespeichern für eine nachhaltige Stromversorgung komme es auf eine smarte Datennutzung an. "Wir können es uns als rohstoffarme Nation nicht leisten, Daten in Silos wegzuschließen und auf ihre verantwortungsvolle Nutzung zu verzichten."
Viele Hemmnisse
Die Skepsis der Unternehmen gegenüber der Datenökonomie ist zum einen in praktischen Fragen begründet. So sagt die Hälfte, die Daten seien nicht direkt kompatibel. 45 Prozent finden keinen passenden Partner zum Datenaustausch. Hemmend wirken aber auch Rahmenbedingungen. So sehen 38 Prozent rechtliche Unsicherheiten. Und 35 Prozent sagen, der DatenschutzDatenschutz erlaube den Austausch nicht. Alles zu Datenschutz auf CIO.de
Gleichzeitig können sich viele Unternehmen konkrete Anwendungen vorstellen, gemeinsame Datenräume zunutze. So sehen 78 Prozent eine verbesserte Steuerung von Lieferketten und die Verringerung von Abhängigkeiten als Motive, Daten mit anderen Unternehmen auszutauschen. Und 67 Prozent können sich vorstellen, dass gemeinsam genutzte Datenräume die Leistung von Produkten und Dienstleistungen verbessern können. (dpa/rs)