Ratgeber Web-Sicherheit
Wie Sie sich gegen Internet-Gefahren absichern
Malware-Abwehr
Der Virenscanner gehört zum wohl ältesten Standard-Sicherheits-Repertoire eines jeden (Windows)-Rechners (unter Linux stellt sich die Bedrohungslage durch Malware deutlich entspannter dar beziehungsweise sie existiert überhaupt nicht real). Auf jedem Windows-Rechner sollte ein Echtzeitvirenscanner zur Malware-Abwehr installiert und aktiv sein. Er sollte rund um die Uhr im Hintergrund laufen und sofort Alarm schlagen, wenn eine virenversuchte Software auf dem Rechner landet.
Der Virenscanner sollte für seinen Dienst im Hintergrund aber so wenig Systemressourcen wie nur irgendwie möglich beanspruchen und den Anwender zudem nicht mit Fehlalarmen verunsichern.
Bei Virenscannern zur Malware-Abwehr können Sie grundsätzlich zwischen vier Kategorien wählen:
1. Malware-Abwehr mit Stand-Alone-Tools
Für den schnellen Kontrollscan zwischendurch sind geeignet:
Microsoft Malicious Software Removal Tool
Clamwin Portable
McAfee AVERT Stinger
Microsoft aktualisiert die Erkennungsliste des Microsoft Malicious Software Removal jeden Monat zum Patch-Day. Anders als vollwertige Virenscanner durchforsten diese Stand-Alone-Tools den PC gezielt nur nach bestimmten ausgewählten Malware-Versionen. Sie eigenen sich also keinesfalls für den Echtzeit-Komplettschutz sondern sind nur für einen gezielten ergänzenden Zusatzscan zwischendurch gedacht. Dafür lassen sie sich aber auch sehr einfach einsetzen: Virenscanner herunterladen, EXE-Datei anklicken, Scan starten. Binnen weniger Sekunden spuckt der Stand-Alone-Scanner das Ergebnis aus.
2. Malware-Abwehr mit Online-Virenscanner
Am bequemsten geht die Malware-Abwehr ganz ohne Softwareinstallation mit so genannten Online-Virenscannern. Ein weiterer Vorteil dieser Variante der Malware-Abwehr: Die Erkennungssignaturen beziehungsweise Virendefinitionen von Online-Virenscanner dürften immer möglichst aktuell sein.
Sie können diese Online-Virenscanner von verschiedenen Sicherheitsunternehmen nutzen, unter anderem stellen Kaspersky, Bitdefender, Panda und Trend Micro Online-Virenscanner zur Verfügung. Der Haupteinsatzzweck dieser Online-Virenscanner ist allerdings nicht der Rundum-die-Uhr-Echtzeitschutz – das können diese Scanner ja gar nicht leisten. Sondern sie eigenen sich bestens als Gegencheck und zur Kontrolle eines auf dem PC vorhandenen klassischen Virenscanners. Ganz nach dem Motto: Doppelt genäht hält besser. Somit ersetzen auch Online-Virenscanner keinesfalls einen richtigen Desktop-Scanner oder gar eine Sicherheitssuite!
Hinweis: Sie sollten nie zwei richtige Desktop-Virenscanner auf einem Rechner installieren. Die beiden Scanner können sich gegenseitig behindern und schlimmstenfalls den PC komplett lahm legen. Verwenden Sie für einen Kontrollscan zu einem bestehenden fest installierten Desktop-Virenscanner stattdessen ein Standalone-Tool oder eben einen Online-Virenscanner.
3. Malware-Abwehr mit kostenlosem Virenscanner
Avira Antivir Personal 9
Microsoft Security Essentials
Emisoft Anti-Malware
AVG Anti-Virus Free
avast! Home Edition
Kostenlose Virenscanner bieten einen Grund-Schutz mit einer oftmals passablen Erkennungsquote. Allerdings sollte man als Anwender genau darauf achten, dass man keine Schwachstellen übersieht. So muss man sich beispielsweise selbst darauf achten, dass Gratis-Virenscanner mit anderen passenden Sicherheitstools wie Firewalls, Spywareschutz und Spamfilter passend zueinander kombiniert werden. Das setzt ein gewisses Vorwissen und erhebliche Sorgfalt beim Anwender voraus. Zudem muss man dann mehrere unterschiedliche Tools immer auf dem aktuellen Stand halten. Kostenlose Virenscanner zeigen zudem erhebliche Schwächen bei der Spyware-Erkennung.
4. Das Rund-um-sorglos-Paket: Malware-Abwehr mit kostenpflichtigem Sicherheits-Paket
F-Secure Internet Security 2010
Bitdefender Internet Security 2010
Norton Internet Security 2010
Solche Sicherheitssuiten wie beispielsweise Norton Internet Security 2010 beinhalten neben dem eigentlichen Virenscanner (der mitunter mehrere Scan-Enginges nutzt) noch weitere Sicherheitsfunktionen wie beispielsweise Firewall, Kindersicherung und Spamschutz und versprechen deshalb umfassenden Schutz. Der große Vorteil von Programmen wie Norton Internet Security 2010 besteht darin, dass man mit einem Produkt gegen alle denkbaren Gefahren geschützt ist. Man muss also nur eine einzige Software auf dem aktuellen Stand halten und nicht mehrere unterschiedliche Programme pflegen. Man muss sich auch nicht in verschiedene Bedienoberflächen einarbeiten und kann davon ausgehen, dass die einzelnen Teilkomponenten wie Virenscanmodul oder Firewall aufeinander abgestimmt sind und sich nicht gegenseitig behindern. Zudem hat man mit einer Paketlösung wie Norton Internet Security einen Scanner, der alle Arten von Malware im weitesten Sinne auffiltert, also nicht nur Viren und Würmer, sondern auch Spyware, womit kostenlose Virenscanner oft so ihre Probleme haben.
In unserem Test schnitt Norton Internet Security 2010 sehr gut ab und gab sich keine Blöße. Das Norton-Sicherheitspaket kann somit guten Gewissens für den Rundumschutz empfohlen werden.
Doch so gut diese Rundum-Schutz-Pakete auch sind, sie ersetzen keinesfalls die wichtigste Voraussetzung für einen sicheren PC: Ihren gesunden Menschenverstand!