Ordnungsfaktor SOA
SOA-Serie Teil II: Die Architektur
Es klingt beinahe wie ein Auftrag aus Mission: Impossible: „Machen Sie das Business zum Treiber und Gestalter der IT – und erreichen Sie gleichzeitig die Integration Ihrer Anwendungslandschaften.“ Für viele Unternehmen ist das keinesfalls Hollywood-Fiktion, sondern Voraussetzung, um im harten Wettbewerb bestehen zu können. Im Rahmen einer SOA-Strategie bildet eine Service-Architektur die Basis, um genau diesen Widerspruch aufzulösen. Sie ist Bebauungsplan, Management-Werkzeug und konkretes Bindeglied zwischen Business und IT.
Um das zu erreichen, setzt eine Service-Architektur an zwei Punkten an: Sie modularisiert Prozess- und IT-Landschaften nach fachlichen und funktionalen Kriterien. Zwischen den so entstehenden Clustern definiert sie zudem globale Standards für die Ausgestaltung von Konnektivität. In Bezug auf Letzteres macht sich die Service-Architektur ein Prinzip zu Eigen, dass auch bei der stetigen Entwicklung von Städten sichtbar wird: Konnektivität – das heißt Straßen, Bahnlinien und Versorgungswege – ist meist langfristig stabil, in Städten bleibt sie oft über Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte erkennbar. Die umliegende Bebauung – respektive die Applikationen einer IT-Landschaft – befindet sich hingegen in einem permanenten Wandel.
Tatsächlich beinhaltet die Nutzung einer Service-Architektur für Unternehmen einen Perspektivenwechsel. Der Fokus verschiebt sich vom Management einzelner Applikationen hin zu einem Management der Leistungsbeziehungen. Damit einher geht das Bestreben, lose Kopplung und Modularisierung zu erzielen. Dies setzt semantische Integration voraus – also eine Vereinheitlichung von Begrifflichkeiten, die auf der Business-Ebene ansetzt.
Prozess- und IT-Ebene abgekoppelt
Eine Service-Architektur stellt die grundlegende Definition einer SOA auf der Ebene der Enterprise-Architektur dar. Sie besteht aus lose gekoppelten Domänen, die durch eine überschaubare Anzahl von Services miteinander in Beziehung stehen. Sie bildet die fundamentalen Geschäftsbeziehungen eines Unternehmens ab; gleichzeitig repräsentiert sie die IT-Landschaft in struktureller Form. Eine Service-Architektur stellt somit eine Abstraktionsschicht dar, die Prozess- und ITEbene voneinander abkoppelt und als übergreifender Bebauungsplan fungiert.