Analysten-Kolumne
Reduktion von IT-Komplexität - mehr als ein Technikthema
Phase 1 - Vereinheitlichung der Geschäftsprozesse: Im Mittelpunkt der IT-Komplexitätsreduktion sollten die Geschäftsprozesse stehen. Je einheitlicher die Betriebsabläufe, desto ähnlichere IT-Systeme können genutzt werden. Zum Beispiel ermöglicht erst eine Bündelung von Warengruppen durch die Fachbereiche Einkauf und Produktion die Vereinheitlichung mehrerer IT-Warensysteme. Die besten technischen Systeme können Unternehmen dadurch ermitteln, indem sie vergleichbare Prozesse in verschiedenen Geschäftsbereichen analysieren oder sie mit Hilfe externer Benchmarks definieren. IT-Standards werden dann für jeden Geschäftsprozess festgelegt und Geschäftsbereichs-übergreifend eingesetzt.
Phase 2 - Vereinheitlichung und Konsolidierung der IT-Architektur: Auf Basis klarer Geschäftsprozesse wird die IT-Architektur als Domänenmodell oder IT-Bebauungsplan entwickelt, und die Anwendungen (Applikationen) werden vereinheitlicht. Danach wird die Infrastruktur unterhalb der Applikationen standardisiert. Darüber hinaus sollten redundante Daten mehrerer Applikationen konsolidiert werden. Letzteres wird oft ausgelassen oder viel zu spät angegangen.
Phase 3 - Konsolidierung der IT-Organisation und Einrichtung notwendiger IT-Prozesse: Um Kosten zu sparen ist es notwendig, die IT-Struktur im Unternehmen zu überarbeiten. Dazu sollten Ressourcen gebündelt und gemeinsam genutzt werden.
Beispielsweise können landesspezifische SAP-Systeme - soweit regulatorische Randbedingungen dies zulassen - standardisiert werden. Ein vereinheitlichtes SAPSAP wird dann mit jeweils eigenem Mandanten und geringem Customizing von mehreren Geschäftseinheiten länderübergreifend genutzt. Sind Geschäftsprozesse und Anwendungen vereinheitlicht, können Firmen dann Know-how zentralisieren und den SAP-Service beziehungsweise die Entwicklung in einer eigenen SAP-Betriebseinheit (SAP Factory) zusammenfassen und straffen. Alles zu SAP auf CIO.de
Darüber hinaus ist ein striktes Anforderungs-Management als Teil der IT-Support-Organisation grundlegend, um die IT-Komplexität deutlich zu reduzieren. Alle Anforderungen der Fachbereiche an die IT-Entwicklung werden dann über ein einheitliches Eingangstor eingebracht und hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die IT-Komplexität schon in frühen Phasen bewertet. Nur durch eine zentrale Steuerung kann künftig IT-Komplexität kontrolliert und beherrscht werden. Nur so können Firmen auch dauerhaft durch IT-Komplexitätsreduktion Einsparungen erzielen.