Public IT


NRW plant für 2010 IT-Chef

Immer noch kein Landes-CIO

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Im Jahr 2010 soll auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen einen eigenen Landes-CIO bekommen. Und zwar auf Staatssekretärsebene. Doch der Kabinettbeschluss dazu stammt aus dem Jahr 2006. Andere Projekte waren wichtiger.
Bürgermeister Uwe Ufer ist ein ausgezeichneter E-Government-Experte. Beim Wettbewerb von Computerwoche und CIO zum "CIO des Jahres" hat er zweimal teil genommen.
Bürgermeister Uwe Ufer ist ein ausgezeichneter E-Government-Experte. Beim Wettbewerb von Computerwoche und CIO zum "CIO des Jahres" hat er zweimal teil genommen.

"Bereits vor Jahren wurde beschlossen, einen Landes-CIO zu installieren", sagt Uwe Ufer, parteiloser Bürgermeister der Stadt Hückeswagen im Bergischen Land (rund 16.000 Einwohner). „Seitdem warten wir auf die Umsetzung, und sind sehr enttäuscht darüber, dass es ihn noch nicht gibt und dass bisher so wenig passiert ist."

Der Bürgermeister von Hückeswagen ist mit der Langsamkeit der Landesregierung in Sachen NRW-CIO insgesamt unzufrieden. „Spätestens seit der Einführung der doppelten Buchführung auf kommunaler Ebene hätte der Landes-CIO installiert sein müssen." Sein eindringlicher Appell an die Landespolitiker: "Gebt Gas, damit er endlich kommt."

Ufer ist ein ausgezeichneter E-Government-Experte. Beim Wettbewerb von Computerwoche und CIO zum "IT-Macher des Jahres" bzw. "CIO des Jahres" hat er zweimal teil genommen. 2006 kam er unter die Top-Favoriten mit der Neuorganisation der Verwaltung im Rahmen der Doppik-Einführung. 2008 wurde die Einführung des elektronischen Bürgerkontos prämiert. Ufer ist der Meinung, dass Nordrhein-Westfalen dringend einen eigenen Landes-CIO benötigt.

Bereits 2004 wollte man dem Beispiel Hessens folgen und das Amt eines Chief Information Officers einrichten. Der Landtag hatte die Regierung bereits damals dazu aufgefordert, einen Verantwortlichen für die Verbesserung der landeseigenen IT-Infrastrukturen zu ernennen. Die Berufung sollte allerdings bis nach den Neuwahlen im Mai 2005 vertagt werden, denn die Ernennung eines IT-Verantwortlichen habe weitreichende Konsequenzen für die Regierungsorganisation, die Zuschnitte von Ressortaufgaben und -aufteilungen, hieß es zur Begründung.

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