Nach Stuxnet & Co.
Kaum Konkretes zum neuen Cyber-Abwehrzentrum
Allein schon das Wort ist „Cyber" ist ziemlich albern. Doch die Bundesregierung meint es tatsächlich sehr ernst damit. Eine „Cyber-Sicherheitsstrategie für Deutschland" hat das Bundeskabinett beschlossen. Vorgelegt hat sie Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Aufgeschreckt wurden die Zuständigen offenbar vom Stuxnet-Angriff auf Steuersysteme ausgewählter Maschinen in iranischen Kernanlagen. Schon auf der diesjährigen Sicherheitskonferenz in München waren die Gefahren eines Cyberkrieges ein großes Thema.
Was der Hauptstadtpresse in den Räumen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft Berlin am Mittwochvormittag zu hören bekamen, war jedoch wenig konkret, zumal es neben dem öffentlichen Teil des Beschlusses auch noch einen geheimen Teil gibt, über den nichts bekannt wurde. Kurz zusammengefasst könnte man den Beschluss auch so kommentieren: „Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründe einen Arbeitskreis."
Start am 1. April
Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, wo es um das Thema Computersicherheit geht, stellte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zunächst in einer längeren Präsentation die „Gefahren des Cyberraums" vor. Es ging um Viren, Alle möglichen Zahlen wurden genannt, die die Bedrohung illustrieren sollten und deren Wahrheitsgehalt nicht überprüfbar ist.
Fest steht: Es soll schon ab dem 1. April ein „Nationale Cyber-Abwehrzentrum" unter der Federführung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und mit Beteiligung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) sowie des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) aufgebaut werden. Hierfür stehen zehn feste Stellen zur Verfügung, teilte BSI-Präsident Michael Hange auf Nachfrage mit. Dabei handelt es sich um sechs Mitarbeiter des BSI, zwei Verfassungsschützer und zwei Mitarbeiter des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz.