Kämpferisch, aber höflich
13 Tipps für den Umgang mit dem Chef
7. Realistische Antworten geben: Wie nervt ein CIO den CEO todsicher? Indem er große Versprechen macht – und sie nicht hält. Klare und glaubwürdige Antworten sind deshalb nötig. „Wenn man eine Projektsumme beziffert, immer um 50 Prozent daneben liegt und auch noch den Zeitplan um ein halbes Jahr überzieht, führt das früher oder später sicher zum Krach“, so Kretzman. Unrealistische Kosten- und Terminprognosen sind auch nach Ansicht von Mitch Davis ein sicherer Weg, die eigene Glaubwürdigkeit zu untergraben.
Geduld kann sich auszahlen
8. Das Medium ist die Message: Mit PowerPoint alleine ist es nicht immer getan. Manchmal benötigt es Kreativität, um den CEO von einer Sache zu überzeugen. Mitch Davis machte diese Erfahrung, als er sich für die Automatisierung von HR-Prozessen wie Rekrutierung und Lohnbuchhaltung stark machte. Er wusste, dass sein Chef nicht gerne in HR-Angelegenheiten eingriff. Mit Erfolg entschloss er sich deshalb, ein Video darüber zu drehen, das den unnötigen Aufwand in der Personalverwaltung dokumentierte. Vom Sinn einer Automatisierung waren am Ende alle Entscheider überzeugt.
9. Rückendeckung suchen: Eine weitere oft hilfreiche Strategie ist es, eine große Gruppe von Unterstützern um sich zu scharen. Wiederum ist es Mitch Davis, der dafür ein Beispiel aus seinem Erfahrungsschatz parat hat. Sein Ansinnen war es, eine ineffiziente Eigenentwicklung durch ein mehrere Millionen Dollar teures Informationssystem für Studenten zu ersetzen. Er gewann erst einmal die Studentenschaft sowie die einzelnen Fakultäten für das Projekt, die auch Druck auf die Hochschulleitung aufzubauen begannen. Der Präsident lehnte wegen der hohen Kosten trotzdem erst einmal ab.
Davis feilte daran, die Kosten zu senken und bewies Geduld. Drei Jahre später konnte er das Projekt umsetzen. Neben seinen Nacharbeiten hatten den Präsidenten auch die geäußerten Begehrlichkeiten der potenziellen Anwender überzeugt.
10. Mit den Erfolgswünschen des CEOs spielen: Beim eben genannten Beispiel spielte auch ein Rolle, dass der College-Präsident Beliebtheitspunkte bei Studenten, Fakultäten und anderen Gremien sammeln wollte. Es kann sich also lohnen, sich die Eigeninteressen eines CEOs klar vor Augen zu führen und politisch auszunutzen.