Landesrechnungshof
170 PCs wegen Virus verschrottet? Eine Recherche
Das IQMV wollte für eine zügige IT- Komplett-Neuausstattung Geld aus dem Haushalt haben. Doch das Bildungsministerium konnte sich bei der Haushaltsaufstellung 2010/2011 nicht damit durchsetzen. Das zuständige Innenministerium befand über die Anmeldung in einer Stellungnahme zur IT-Ressortplanung: „nicht sachgerecht".
Am 2. September 2010 stellte das Ministerium dann den Befall eines Rechners mit dem Conficker-Wurm fest, der erst nach 24 Stunden vom Netz getrennt wird. Beweise werden nicht gesichert, Protokolle über die Infektionsausbreitung können nicht vorgelegt werden.
Es gab de facto gar kein Sicherheitskonzept
Das IT-Sicherheitskonzept des Bildungsministeriums wies laut Rechnungshofbericht Mängel auf. Der Handlungsleitfaden des Innenministeriums war nicht vollständig umgesetzt. Zudem hatte das Bildungsministerium entschieden, das bestehende IT-Sicherheitskonzept des Ministeriums nicht auf das IQMV auszuweiten. Begründet wurde dies mit der mangelhaften IT-Ausstattung des IQMV. Für das IQMV gab es also de facto gar kein Sicherheitskonzept.
Um den Wurm zu beseitigen, holten die Mitarbeiter des IQMV bei einem Dienstleister einen Kostenvoranschlag ein. Die erste Schätzung belief sich auf unglaubliche 130.000 Euro. Als das Unternehmen weitere Informationen anforderte, wurde diese vom Ministerium „wegen der zeitlichen Dringlichkeit" nicht erteilt. Der Vorgang war damit abgeschlossen.