KI wird Realität
20 Thesen zur Digitalisierung von August-Wilhelm Scheer
Professor August-Wilhelm Scheer ist Vorsitzender des Beirats der Scheer GmbH.
Viele Unternehmen sind von der DigitalisierungDigitalisierung aufgeschreckt und fürchten um ihr Geschäftsmodell. Unumstößliche Tatsache ist, dass der große Angriff auf das Bestehende begonnen hat. Verzögern oder behindern wir die Nachfrage nach digitalen Diensten, werden in Deutschland auch weniger Start-ups oder bestehende Unternehmen als Anbieter dieser Dienste entstehen. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Neben dem entgangenen wirtschaftlichen Effekt bedeutet dies auch, dass wir die Entwicklung nicht mitgestalten können. Es gilt jedoch, die großen Chancen, die in der Digitalisierung der Wirtschaft liegen zu nutzen. Erfolgreich wird der sein, der die anstehenden Aufgaben identifiziert und annimmt. Dazu habe ich 20 Thesen formuliert, die Chancen und Herausforderungen verdeutlichen sollen.
1. Optimistische Zukunftsaussichten
Die Digitalisierung wird unsere Wohnungen sichern, Behinderte durch Roboter unterstützen, die Preise vieler Produkte senken, die Produktvielfalt erhöhen, neue Geschäftsmodelle und Unternehmen erzeugen, medizinische Operationen vereinfachen, Blinde sehend und Taube hörend machen, lebenslanges Lernen unterstützen und insgesamt den Wohlstand steigern.
2. Grenzkostenlose digitale Produkte verdrängen bestehende
Telefonieren übers Internet, Fotografieren mit Smartphones, Speichern und Versenden von Nachrichten, Lernen übers Internet; viele Leistungen gibt es zum Nulltarif.
3. Disruptive Innovatoren bedrängen bestehende Märkte
Der Fotodienst Instagram wurde von 16 Personen gegründet. Das Weltunternehmen Kodak hatte damals 160.000 Mitarbeiter. Es ging bankrott. Das Startup-Unternehmen Amazon wurde zum Weltunternehmen; Quelle ging bankrott.
4. Nur neue Organisations- und Businessmodelle machen Technologie erfolgreich
Erst die Erfindung der Fließbandorganisation hat die erste industrielle Revolution durch die Massenproduktion richtig erfolgreich gemacht. Die Geschäftsprozessoptimierung in den 90er Jahren lohnte den Computereinsatz. Personalisierung von Produkten und Selbststeuerung von Maschinen oder Autos treiben nun den Nutzen der weiteren Digitalisierung.
5. Digitalisierung schafft Smart Services
Mit jeder Investition in Digitalisierung wird das 5-7 fache für Organisationsentwicklung und Ausbildung benötigt. Der Zugang zu Leistungen wird wichtiger als das Eigentum an den sie erzeugenden materiellen Produkten und schafft neue Geschäftsmodelle z.B. für Mobilität. Digitale Dienstleistungen ergänzen und ersetzen materielle Produkte und schaffen Arbeitsplätze.