Leader, Manager, Controller
3 wichtige Rollen im Change Management
Die zunehmende Digitalisierung trägt mit dazu bei, dass Veränderung zum Dauerzustand in den Unternehmen wird. Capgemini analysiert diesen Zustand in der "Change Management Studie 2015". Die Analyse ist eher explorativ angelegt denn quantitativ, sie basiert auf Angaben von rund 70 Entscheidern sowie Experten-Interviews.
Die 3 idealtypischen Führungskräfte
Capgemini abstrahiert drei IdealtypenIdealtypen im Umsetzen von Veränderungen. Alles zu Karriere auf CIO.de
Der Change Leader: Change Leader spielen eine hochwirksame Rolle und ist sich dessen auch bewusst. Er sieht das Team mit, ist jederzeit offen für Feedback und akzeptiert, dass er nicht alles Wissen vereint. Laut Capgemini übernehmen überdurchschnittlich oft Frauen diese Rolle.
Der Change Manager: Eine moderierende Funktion hat der Change Manager inne. Er setzt Veränderungen lieber nach einem hierarchischen Top-Down-Ansatz um als nach einem Bottom-Up-Ansatz. Er vermittelt Wissen und Informationen und legt Wert darauf, dass die Mitarbeiter die Veränderungen verstehen.
Der Change Controller: Auch bei Change Controllern steht der Top-Down-Ansatz im Mittelpunkt. Sie verhalten sich passiv und reagieren nur auf Veränderungen. Ihr exzellentes Fachwissen zeichnet sie aus.
Laut Capgemini sind in erfolgreichen Projekten alle drei Rollen vertreten. "Gerade die Veränderung braucht flankierende Elemente der Beständigkeit", schreiben die Berater.
- Veränderungen umsetzen
Capgemini legt mit der "Change Management Studie 2015" eine Analyse des Veränderungsprozesses vor. Die Studie ist eher explorativ als quantitativ. Sie basiert auf Angaben von rund 70 Entscheidern und auf Gesprächen mit Experten. - Drei Rollen
Die drei Rollen, die in jedem Veränderungsprojekt vertreten sein sollen, sind der Change Leader, der moderierende Change Manager und der Change Controller, bei dem das Fachwissen im Vordergrund steht. - Rollen und ihre Aufgaben
Je nach Rolle setzen die Führungskräfte unterschiedliche Schwerpunkte. Change Manager und Controller richten sich stärker nach einem hierarchischen Top Down-Ansatz aus als Change Leader, die viel Wert auf Feedback legen. - Frauen vorn
Eines der Studienergebnisse: Frauen übernehmen oft die Rolle eines Change Leaders. - Nicht nur Gefühl und Verstand
Egal, in welcher Rolle - jeder, der an einem Veränderungsprozess beteiligt ist, muss rationale wie emotionale Aspekte berücksichtigen. Hinzu kommen interne Einflussgrößen. - Einflussfaktoren im Langzeitvergleich
Ein Rückblick bis 2003 zeigt, wie sich die verschiedenen Einflussfaktoren im Lauf der Jahre ändern.
Zum Thema Ressourcen lautet das Studienergebnis, dass "mehr" nicht automatisch "besser" heißt. Veränderer müssten mit dem ihnen gegebenen Rahmen umgehen können. Höher als Materielles siedeln die Berater Immaterielles an. Dazu zählen die Fähigkeit des Change Leaders, die eigene Rolle zu hinterfragen, Fingerspitzengefühl für Menschen und Situationen und eine offene, vertrauensvolle Unternehmenskultur.
Projektdauer kaum Einfluss auf Projekterfolg
Auch die Dauer eines Change-Projektes nimmt nur wenig Einfluss auf dessen Erfolg. Capgemini rät, "kleine Veränderungskeimzellen" zu implementieren und Change Leader systematisch in ihrer Veränderungskompetenz auszubilden.
Stichwort Kompetenz ausbilden: "Ein Change Leader-Gen wurde noch nicht identifiziert", so die Berater. Ob Bill Gates, Sheryl Sandberg oder Ferdinand Piech - sie alle haben genug Erfahrung in Restrukturierungsprozessen sammeln können. Das beinhaltet ein gewisses Maß an Fehlern.
Wichtige Charaktereigenschaften
Professor Claudia Peus von der TU München bringt dennoch Charaktereigenschaften in die Diskussion: Insbesondere "Offenheit für Neues, Extraversion und Gewissenhaftigkeit sind es, die eine gute Führungskraft ausmachen", sagte sie im Gespräch mit Capgemini.
Jens Rowold, Professor an der Technischen Universität Dortmund, betont, dass ein guter Change Leader Visionen aufzeigen kann - doch ohne Daten geht es nicht. Daten heißt hier: Beobachten, wie sich Markt und Rahmenbedingungen entwickeln und überlegen, woher das Unternehmen Ressourcen beziehen und wo es seine Produkte vertreiben kann.