Folgen von GDPdU und Basel II

CIOs unterschätzen Storage-Bestimmungen

19.01.2005
Von Ingo Butters
Die gesetzlichen Vorgaben zur Datenspeicherung in Unternehmen sind in den vergangenen Jahren deutlich verschärft worden. Dennoch nimmt gerade einmal die Hälfte der europäischen CIOs dieses Thema wirklich ernst. Das geht aus einer Studie des IT-Dienstleister Ciena hervor. Firmen kann das teuer zu stehen kommen.

Revisionssicher, schnell auswertbar und permanent vorrätig müssen künftig zentrale Unternehmensdaten sein. Das schreiben zum Beispiel die "Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen" (GDPdU) aber auch Basel II vor.

Unternehmen müssen ihre IT entsprechend anpassen, wenn sie im Kredit-Rating nicht heruntergestuft oder zu empfindlichen Strafen verurteilt werden möchten. Bei vielen CIOs scheint das noch nicht angekommen zu sein: Die Hälfte von ihnen (52 Prozent) sieht aufgrund der gesetzlichen Vorgaben keinen erhöhten Handlungsbedarf beim Thema Datenspeicherung. Besonders sensibilisiert scheinen dagegen IT-Verantwortliche aus dem Finanzsektor zu sein: 35 Prozent von ihnen setzen sich demnach sehr intensiv mit möglichen Folgen der Richtlinien für ihre IT auseinander. Von allen befragten IT-Verantwortlichen gaben dies nur 27 Prozent an.

Was die Wichtigkeit des Themas Datenspeicherung angeht, sind die befragten CIOs zwiegespalten: Drei Viertel der Befragten bewerten es als kritisch für die Business Continuity. Gleichzeitig sagen nur zehn Prozent, dass es eine zentrale Rolle in der Kommunikationstechnologie spielt. Und das, obwohl für knapp die Hälfte (48 Prozent) die Zuverlässigkeit ihrer Kommunikationstechnologien am wichtigsten ist.

CIOs vergeben Aufträge gerne an unterschiedliche Anbieter

Drei Viertel (78 Prozent) der Befragten konnten nichts über die wichtigsten Vorzüge neuer Speichertechnologien sagen. Mit Themen wie Synchronous Digital Hierarchy (SDH) oder Wave Division Multiplexing (MDH) haben sie sich bisher nicht vertraut gemacht.

Bei der Wahl eines Partners für Storage-Lösungen bevorzugen die meisten CIOs (40 Prozent) der Studie zufolge verschiedene Anbieter für Services und Technik. Nur 13 Prozent setzen auf ein vollständiges, gemanagtes Angebot eines Netzwerk-Carriers. Ausschlaggebend bei der Umsetzung neuer Technologien der Datenspeicherung ist bei 41 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen das Preis-Leistungsverhältnis.

Im Auftrag des Netzwerkspezialisten Ciena befragte das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne 350 IT-Verantwortliche aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Spanien. Die befragten CIOs arbeiteten in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern.

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