Prozess-Management oft zu dezentral organisiert
Vielen CEOs fehlt der Blick fürs Ganze
In zwei Dritteln der Unternehmen sieht sich der CEO als Hauptverantwortlicher für die Leistungen der Geschäftsprozesse. Doch nur jeder zehnte Vorstand hat laut der Umfrage eine umfassende Sicht auf seine Geschäftsprozesse und kann so angemessen auf externe Veränderungen reagieren.
Gut 40 Prozent managen die Risiken, die mit Veränderungen einhergehen, nicht systematisch. Das könne Ineffizienz, Unzufriedenheit der Kunden und operativen Risiken nach sich ziehen, so die Analysten. Etwa 30 Prozent der Unternehmen führen vor Veränderungen von Geschäftsabläufen Simulationen durch, bevor sie verwirklicht werden.
Zwar wurde in den Chefetagen der Zusammenhang zwischen Prozessen und Profitabilität klar erkannt. So sagten 70 Prozent der CEOs, dass die Performance der internen Geschäftsprozesse einen direkten Einfluss auf die Gewinnsituation habe. Ein gutes Viertel sah immerhin noch eine indirekte Verbindung. Doch in vielen Unternehmen ist Prozess-Management noch immer dezentralisiert. Es basiert auf einem Ausschnitt des Gesamtbildes.
Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, einen unternehmensweiten Blick auf die Geschäftprozesse zu haben. Dagegen erstreckt sich der Blick von einem guten Drittel nur auf Teilbereiche der Unternehmung. Oft fehlt dann auch das Wissen um die Funktionszusammenhänge der Abteilungen.
In drei Viertel der Unternehmen sind verschiedene Fachbereichs-Manager für Prozess-Management verantwortlich. Diese Manager müssen kooperieren, damit sich Verbesserungen in einem Teil der Organisation nicht negativ auf einen anderen Unternehmensbereich auswirken. Für die Zusammenarbeit existieren allerdings häufig keine formalen Prozeduren.