4G, Services, Kosten
Accenture: Die neuen Smartphone-Verführer
Ein neues deutsch-englisches Wort scheint sich durchzusetzen: über-connected. Den Begriff verwendet jedenfalls der Berater Accenture in seiner Studie "Mobile web watch 2013: The new persuaders". Accenture hat 30.900 Mobilfunk-Nutzer aus 26 Ländern zu ihren Plänen und Gewohnheiten befragt. Die Analysten unterscheiden dabei zwischen reifen Märkten (Deutschland, die USA, Japan und andere) und aufsteigenden Märkten (darunter China, Indien, Brasilien und die Türkei).
Die Antworten der Studienteilnehmer weichen teils erheblich voneinander ab. So ging es um die Frage, wer alle gewünschten Kommunikations-Dienste bereitstellen sollte. In den Industrienationen nennen 27 Prozent den Hersteller des Geräts beziehungsweise des Betriebssystems - in den aufsteigenden Märkten sagen das mit 42 Prozent deutlich mehr Nutzer.
31 Prozent der Befragten in den Industrienationen ist es eigentlich egal, von wem sie die Services beziehen, so lange alles funktioniert. In den Schwellenländern sind es nur 23 Prozent.
Zu dieser Frage gibt es auch Zahlen aus Deutschland: 27 Prozent der Konsumenten haben keine speziellen Vorlieben - Hauptsache, die Services stimmen. 26 Prozent ziehen den Mobilfunkanbieter vor und 24 Prozent den Geräte- beziehungsweise Betriebssystem-Hersteller.
- Accenture: Analyse des Nutzerverhaltens im mobilen Internet
Für die Analyse "Mobile web watch 2013: the new persuaders" hat der Berater Accenture rund 31.000 Nutzer aus 26 Ländern befragt. - Bevorzugte Provider
Bei einigen Fragen wertet Accenture die Angaben von Nutzern aus Industrienationen und Schwellenländern gesondert aus. So zeigt sich, dass User in aufsteigenden Märkten Kommunikations-Services am liebsten vom Geräte- beziehungsweise Betriebssystemhersteller beziehen. Nutzern in den reifen Ländern ist der Provider eher egal. - Bevorzugte Provider - Deutsche Nutzer
Ein kurzer Blick auf Deutschland zu der vorangegangenen Frage: 27 Prozent der Konsumenten schließen sich der Haltung an, es sei egal, von wem sie die Services beziehen. 26 Prozent wenden sich am liebsten an den Mobilfunkanbieter und 24 Prozent an den Geräte- beziehungsweise Betriebssystem-Hersteller. - Zusatzkosten für 4G
Grundsätzlich wären rund zwei Drittel aller Befragten bereit, für die nächste Mobilfunkgeneration (4G) mehr zu bezahlen. Einen Aufpreis von mehr als 30 Prozent würde aber nur eine Minderheit akzeptieren. - Zusatzkosten für die Cloud
Insgesamt wären sieben von zehn Anwendern bereit, für Cloud-Services tiefer in die Tasche zu greifen. Allerdings ist diese Bereitschaft in den aufsteigenden Märkten schwächer ausgeprägt. - Kriterien für die Wahl des Internet-Providers
Qualität des Netzwerks, Reichweite, Geschwindigkeit - das zählt bei der Wahl des Providers. Die Umfrage zeigt jedoch, dass vergleichsweise wenige Anwender vollkommen zufrieden sind.
Accenture wollte wissen, ob die Konsumenten bereit sind, für die neue Mobilfunkgeneration (4G) zusätzlich Geld auszugeben. Die grundsätzliche Bereitschaft signalisierten 63 Prozent aller Befragten. Dabei zeigen sich die aufsteigenden Märkte Technik-affiner: insgesamt 76 Prozent der Nutzer würden mehr bezahlen, jeder Zehnte sogar einen Aufschlag von über 30 Prozent. Unter den Befragten in den reifen Märkten würden "nur" 57 Prozent tiefer in die Tasche greifen. Lediglich drei Prozent können sich vorstellen, einen Aufschlag von über 30 Prozent zu akzeptieren.
Die gleiche Frage ging in Richtung Cloud. Knapp 80 Prozent der Nutzer in den Schwellenländern zeigen sich bereit, für Cloud Services zu bezahlen. In den Industrienationen sind es lediglich 64 Prozent.
Kriterien für Wahl des Providers
Unabhängig von der Herkunft der Befragten hat sich Accenture nach den Kriterien bei der Wahl eines Mobile-Providers erkundigt. Für 74 Prozent steht die Netzwerk-Qualität an erster Stelle. Allerdings sind nur 36 Prozent in dieser Hinsicht wirklich zufrieden mit ihrem Anbieter. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren Reichweite und Geschwindigkeit - hochzufrieden sind nur 40 beziehungsweise 32 Prozent der Befragten.
Die Kosten stehen als Auswahlkriterium mit 69 Prozent der Nennungen auf Rang vier. Wirklich zufrieden zeigen sich 31 Prozent der Befragten.
Noch ein Schwenk auf Deutschland: Glaubt man den Zahlen, legen Smartphones zu. In der aktuellen Befragung geben 70 Prozent an, ein Smartphone zu nutzen - im Vorjahr waren es 50 Prozent und 2011 waren es 28 Prozent. Aktuell nutzen 21 Prozent der Deutschen Tablets gegenüber 17 Prozent 2012 und erst drei Prozent im Jahr 2011. (CIO.de/mb)