Retail IT


Vom E-Commerce-Riesen zum Cloud-Primus

Amazon: Die heimliche Supermacht

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Gute Gründe für die Amazon-Cloud

Auch wenn sich etliche Unternehmen auf mittlere Sicht enger an Amazon binden, gibt es gewichtige Argumente für die Nutzung der Cloud-Dienste. Ein prominentes Beispiel ist der Online-Dienst Dropbox, der für seine Angebote Amazons S3 Storage Service nutzt. Für eine eigene IT-Infrastruktur hätte das kleine Unternehmen viel Geld in die Hand nehmen müssen. AWS bringt zudem den Vorteil, dass sich IT-Ressourcen fast unbegrenzt skalieren lassen und es Dropbox damit erlauben, ohne Einschränkungen zu wachsen.

Flexibilität und Skalierbarkeit sind für die meisten AWS-Kunden entscheidende Vorteile; in vielen Fällen kommen auch konkrete Einsparpotenziale ins Spiel. So berichtet etwa das Software-Startup Instacoll aus dem indischen Bangalore von Einsparungen in Höhe von 60 Prozent durch die Nutzung von Amazon Web Services. Einige Venture-Capital-Firmen machten die Verwendung von Amazons Cloud-Services fast schon zur Bedingung, wenn sie in ein junges Unternehmen investierten, berichtet Mark Mahaney, Analyst bei der US-Bank Citigroup.

Doch auch jenseits der Startup-Szene zählt Amazon mittlerweile eine ganze Reihe größerer Unternehmen und Organisationen zu seinen Cloud-Kunden, darunter etwa Pfizer, Adobe Systems, Shell und die Nasa. Auch deutsche Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen stehen auf der Kundenliste. So nutzt etwa "Der Spiegel" Amazons S3-Speicherdienst. Der Flughafen Nürnberg hat seine Web-Anwendungen komplett in die Amazon-Cloud verlagert. Fraunhofer-Institute und andere Forschungseinrichtungen verwenden die High-Performance-Computing-Dienste von AWS für komplexe Berechnungen.

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