Cloud Computing


Hamburger Encavis baut Solarpark

Amazon plant mit mehr Ökostrom für die Cloud

07.12.2019
Der Cloud-Gigant Amazon nutzt viel Kohle- und Atomstrom. Das soll sich nun mit einem Projekt in Spanien ändern, von dem auch das Hamburger Unternehmen Encavis profitieren wird.
Encavis-Solarpark Roitzsch: Amazon plant einen Solarpark in Spanien, den Encavis bauen soll.
Encavis-Solarpark Roitzsch: Amazon plant einen Solarpark in Spanien, den Encavis bauen soll.
Foto: Encavis

Der Internetgigant AmazonAmazon will seine oft kritisierte Umweltbilanz mit einem Ökostromprojekt in Europa verbessern. Für die Versorgung eines energieintensiven Rechenzentrums in Spanien habe sich der Hamburger Ökostromproduzent Encavis einen Großauftrag von Amazon gesichert, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Alles zu Amazon auf CIO.de

Die neuen Hochleistungscomputer sollen demnach komplett mit Ökostrom betrieben werden. Anders als beim umstrittenen Zertifikatehandel soll der Strom lokal und direkt für dieses Projekt erzeugt werden. Das Hamburger Unternehmen will für Amazon dafür in Spanien einen eigenen Solarpark in Betrieb nehmen. Er soll eine Kapazität von rund 200 Megawatt haben, das entspricht der Größenordnung eines kleineren Gaskraftwerks. Der Solarpark soll im Herbst in Betrieb gehen. Das Gesamtvolumen des Auftrags betrage mehr als hundert Millionen Euro.

Amazon hatte die Rechner seines ClouddienstesClouddienstes AWS in der Vergangenheit vor allem mit Kohle- und Atomstrom betrieben. In der jüngsten Bewertung des Energieverbrauchs von Internetunternehmen durch die Umweltschutzorganisation Greenpeace von 2017 landete Amazon hinter Apple, Facebook, Google, HP und weiteren Anbietern auf Platz 12. Die Amazon-Rechenzentren bezogen damals 30 Prozent Strom aus Kohlekraft, 26 Prozent aus Atomstrom und 24 Prozent Strom aus Gaskraftwerken. Lediglich 17 Prozent stammt aus Erneuerbaren Quellen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Amazon verwies in einem Blogeintrag auf das Klimaschutzversprechen, dass das Unternehmen Anfang des Jahres abgegeben habe. Darin hatte der Konzern angekündigt, das Pariser Abkommen zehn Jahre früher zu erfüllen und bis zum Jahr 2040 den Netto-Kohlendioxidausstoß auf Null zurückzufahren. "Wir planen auch, bis 2024 mit 80 Prozent erneuerbarer Energie und bis 2030 mit 100 Prozent erneuerbarer Energie zu arbeiten", erklärte Amazon-Managerin Kara Hurst, die in dem Konzern für das Thema Nachhaltigkeit zuständig ist. "Wir haben uns verpflichtet, in erneuerbare Energien zu investieren, als einen entscheidenden Schritt, um unseren CO2-Fußabdruck weltweit zu verkleinern."

Der Großauftrag von Amazon stärkt die Position des Hamburger Ökostromproduzenten Encavis. Unter Leitung des früheren Eon-Managers Dierk Paskert ist Encavis in den vergangenen Jahren zu einem der größten unabhängigen Solarparkbetreiber Europas aufgestiegen. (dpa/rs)

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