ERP-Trends

Anwender wollen ERP-Bremse lösen

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Automatisch, effizient, kostengünstig

Anwender suchen möglichst komplette Systeme, meint IDC-Analyst Rüdiger Spies. "Je fertiger, desto besser."
Anwender suchen möglichst komplette Systeme, meint IDC-Analyst Rüdiger Spies. "Je fertiger, desto besser."

Die Ziele der ERP-Anwender liegen auf der Hand, sagt IDC-Analyst Rüdiger Spies. Nach ihren Produktionsprozessen möchten Unternehmen nun auch die Verwaltung automatisieren, effizienter aufstellen und ihre Kosten senken. Dies mit der Einführung eines modernen ERP-Systems zu erreichen sei allerdings alles andere als trivial. Längst reiche Enterprise Resource Planning über die klassischen Anwendungsbereiche Finanzbuchhaltung, Personalverwaltung, Kunden-Management und Produktionsplanung hinaus. Um den eigenen Aufwand in Grenzen zu halten, suchten die Anwenderunternehmen deshalb nach integrierten Softwarepaketen, die den erforderlichen Funktionsumfang möglichst komplett in einem System böten. "Je fertiger, desto besser", meint Spies.

Einfach und intuitiv

"Moderne ERP-Lösungen müssen aus Sicht der Anwender einfach sein", bekräftigt Waldemar Metz, Vorstandsmitglied der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG). "Wir brauchen eine sichere, stabile, performante, einfach und intuitiv zu bedienende, flexible und einfach anpassbare sowie erweiterbare IT-Lösung zur effizienten und effektiven Durchführung aller Geschäftsprozesse mit einem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis."

Die wenigsten ERP-Landschaften dürften diese Kriterien vollständig erfüllen. Gerade das in der Vergangenheit teilweise exzessiv betriebene Customizing der Business-Software bereitet den IT-Verantwortlichen heute Kopfzerbrechen. Kundenspezifische Anpassungen erschweren die Integration und machen den Betrieb der Softwarelösungen komplex. Außerdem tauchen oft Probleme auf, wenn es um Upgrades beziehungsweise den Ausbau mit zusätzlichen Softwaremodulen geht. Auch die Ablösung eines stark angepassten Systems ist alles andere als einfach. "Wenn Unternehmen eine neue Software einführen wollen, lässt sich meist wenig von den Anpassungen retten", meint Spies.

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