Healthcare IT


Vorstoß für einheitliche Software

AOK will IT-Standard durchsetzen

19.10.2011
Von Hartmut  Wiehr

Man kann das auch so interpretieren, dass die diversen Software-Anbieter, die sich in der Gesundheitswirtschaft tummeln und alle an ihren exklusiven, schön von einander abgetrennten Beziehungen mit Ärzten und Krankenhäusern interessiert sind, eine Vorgabe für die Entwicklung und Anpassung ihrer Individualprogramme bekommen sollen. Damit könnte ein Signal für die gesamte Branche der Healthcare-IT gesetzt werden.

Software für Healthcare-IT ist kaum standardisiert

Die beabsichtigte Vorgabe wird deutlich in einer gemeinsamen Erklärung von Robert Bauerdick, Geschäftsführer der KV-Telematik-ARGE, und von Karsten Knöppler, gevko-Geschäftsbereichsleiter: "Wir stellen dem Markt eine IT-Lösung zur Verfügung, die Transparenz, Flexibilität und ein Höchstmaß an Datensicherheit bietet. Auf der Grundlage unseres offenen EDV-Standards können Krankenkassen, Kassenärztliche Vereinigungen oder Managementgesellschaften ihre Verträge professionell, sicher und effizient managen.“

Die geplante Zusammenarbeit soll neben der Umsetzung und Weiterentwicklung des IT-Standards eine gemeinsame Abstimmung bei der Zertifizierung von Produkten der Software-Häuser enthalten. Für die Anbindung von Arztpraxen und Kliniken stehe zudem das sichere Datennetz der Kassenärztlichen Vereinigungen zur Verfügung.

Der KV-Telematik-ARGE und der gevko obliegt die Umsetzung der AOK-Initiative zur IT-Standardisierung.
Der KV-Telematik-ARGE und der gevko obliegt die Umsetzung der AOK-Initiative zur IT-Standardisierung.
Foto: KV-Telematik-ARGE

Die gevko und KV-Telematik-ARGE sind sich sicher, dass ihre Initiative "auch den Forderungen aus der Wirtschaft, technische Parallelentwicklungen zu vermeiden“, entspreche. Allen sei daran gelegen, einen einheitlichen IT-Standard wie im Bereich der Kollektivverträge zu etablieren. Viele Software-Hersteller sähen sich angesichts unterschiedlichster IT-Lösungen für potenziell mehrere tausend Selektivverträge gar nicht in der Lage, Vertragsinhalte adäquat in ihren IT-Lösungen für die Ärzte abzubilden.

Die genannten Verbände und Unternehmen müssen dann nur noch mitmachen.

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