Neue Apple-Prozessoren
Apple ersetzt Intel-Chips bei Macs
Die Ankündigung bei der am 22. Juni beginnenden hauseigenen Konferenz WWDC solle App-Entwicklern die Zeit geben, sich für den Marktstart der neuen Computer im kommenden Jahr vorzubereiten, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen. Vom Konzern selbst gibt es nach wie vor keine Angaben zu den WWDC-Plänen.
Über einen Austausch der Intel-Halbleiter durch Chips von AppleApple wird schon seit längerer Zeit spekuliert. Der Mac-Hersteller hat erfolgreich eigene leistungsstarke Prozessoren für seine iPhones und iPads auf Basis der Architektur des Chipdesigners ARM entwickelt. In Apples Notebooks und Desktop-Rechnern kommen aber - wie in der PC-Branche größtenteils üblich - Chips von IntelIntel mit der sogenannten x86er-Architektur zum Einsatz. Das sichert die Kompatibilität von Anwendungen über die Plattformen hinweg. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Intel auf CIO.de
Energieeffiziente ARM-Prozessoren
In den vergangenen Jahren mehrten sich aber Hinweise, dass Apple die Erneuerung seiner Mac-Produktpalette wegen der späteren Verfügbarkeit neuer Intel-Prozessoren bremsen musste. Bloomberg zufolge war ein Auslöser für Apples Entscheidung die Verlangsamung der jährlichen Leistungsverbesserungen bei Intel. ARM-Prozessoren gelten generell als energieeffizienter als x86er-Chips, was insbesondere für Laptops und kleinere Notebooks relevant ist.
Unter anderem auch Microsoft und Samsung haben bereits Notebooks mit Chips auf Basis von ARM-Architektur im Angebot. Sie können aber das Potenzial des Windows-Betriebssystems, mit dem sie laufen, nicht voll ausschöpfen. Die spannenden Fragen bei den Plänen von Apple wären, ob das macOS-System besser dafür optimiert ist - und ob der Konzern eine Art Übersetzungstechnologie für auf Intel-Chips ausgerichtete Apps vorstellt.
Verlust des Geschäfts für Intel finanziell verschmerzbar
Die Macs haben einen Anteil von gerade einmal zehn Prozent am PC-Markt. Damit wäre der Verlust des Geschäfts für Intel finanziell noch zu verschmerzen. Es wäre aber ein Schlag für das Renommee des Chip-Giganten, der bisher das PC-Geschäft fest im Griff hatte. Für die Macs wäre das der dritte Wechsel der Chip-Plattform nach dem Übergang von Motorola zu IBMs PowerPC Anfang der 1990er Jahre und zu Intel im Jahr 2005. Der Zeitpunkt der Ankündigung könne auch noch verschoben werden, schränkte Bloomberg ein.
Die Entwicklerkonferenz WWDC, bei der jeweils im Juni traditionell Neuerungen bei Apples Software vorgestellt werden, wird in diesem Jahr wegen der Corona-Krise komplett online stattfinden. Das Mac-Projekt habe den internen Codenamen Kalamata, schrieb Bloomberg weiter. (dpa/rs)