Ehemalige Siemens-Sparte
Atos kauft Unify: Die Vor- und Nachteile aus Analysten-Sicht
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Als zweiten Punkt könne Atos Circuit als Bestandteil bei Workplace Transformation Projekten einsetzen - möglicherweise sogar in Verbindung mit dem Collaboration-Dienst BlueKiwi. Zumal Circuit ja auch perfekt zu Atos Projekt Zero E-Mail zu passen scheint, so Stiehler. Schlechter steht es um die Fertigung von UCC-Equipment - hier rechnet PAC mit keinem weiteren Wachstum, eventuell könnte dieser Teil von Unify sogar abgegeben werden.
Atos als fehlender Servicepartner
Aus Sicht von IDC-Analyst Michael Vorisek bietet die Allianz zusätzliche Perspektiven für Unify. Der Spezialist für UCC sieht zwei Hauptvorteile bei Atos, nämlich die Expertise in bestimmten vertikalen Märkten sowie die Möglichkeit, hybride Deployments zu unterstützen. Hybride Deployments werden wichtig, weil die Unternehmen im Unified-Communications-Bereich nur schrittweise zu reinen Cloud-Lösungen migrieren.
Daher bedürften sie der Integation von Cloud- und On-Premise-Lösungen, die häufig noch von verschiedenen Herstellern stammen. Hier kämen den Münchnern mit Atos die Servicekompetenz und der Zugriff auf die Kunden zugute. Der Mangel an einem geeigneten Partner im eigenen Portfolio sei nicht zuletzt auch für Siemens ein gutes Argument gewesen, Unify loszuwerden, fügt Vorisek hinzu.
Atos wiederum habe in der Vergangenheit bereits Appetit zu wachsen gezeigt. Hier helfe Unify, indes es dazu beiträgt, die weltweite Abdeckung zu verbessern und neue Service-Plattformen bereitzustellen. So stärke Unify insbesondere im US und Emea-Geschäft das Managed-Services-Business. Es bleibt doch fraglich, wie Atos plant, Unifys beträchtliches On-Premise-Business weiter zu entwickeln.
Was die Integration bestehender Lösungen betrifft, hält es Vorisek für möglich, dass die Franzosen die Collaboration-Features von BlueKiwi mit Circuits Realtime-Kommunikation bündeln. Er rechnet aber nicht damit, dass die Marke Unify durch einen solchen Best of breed bereits in den nächsten Jahren vom Markt verschwinden wird.