Headhunter
Auf der Jagd nach qualifizierten Teams
Investment in die Zukunft
Auch wenn für den Hamburger Manager die Vorteile klar auf der Hand liegen, verschweigt er nicht, dass es viel Zeit kostet, die Kollegen zu integrieren. Nicht immer wartet ein Projekt auf die Neuen und so kann es dauern, bis ein neues Team auch produktiv arbeitet. "Es ist ein Investment in die Zukunft, Aufträge können oft erst akquiriert werden, wenn das neue Team an Bord ist und seine Kompetenzen im Kundenkontakt einbringt", erläutert der Acando-Manager. Für Unternehmen auf Wachstumskurs eröffnet Team-Hunting einen neuen Recruiting-Weg: "Reibungsverluste gibt es immer, doch wir hatten noch keine kompletten Fehlschläge, auch wenn es am Anfang nicht immer hundertprozentig passt."
Auch Kai-Oliver Schäfer, Vice President Business Information Management von Capgemini, übernimmt seit 2005 immer wieder ganze Teams und integriert sie ins Unternehmen. Gerade die IT-Beraterbranche scheint ideal für das Team-Hunting zu sein. "Inhaltliche Lücken lassen sich schnell schließen. Außerdem ist es von Vorteil, wenn sich die neuen Mitarbeiter schon kennen", so Schäfer. Teams vom Kunden abzuwerben sei allerdings tabu, versichert der Manager.
Headhunter Schneider braucht etwa ein halbes Jahr, bis er den Wechsel ganzer Arbeitsgruppen unter Dach und Fach hat. Denn die Akquise ganzer Teams verlangt besonders großes Fingerspitzengefühl. Angesprochen wird wie im klassischen Headhunting zunächst die Führungskraft. In diesen Gesprächen geht es oft auch um die Frage, ob es Mitarbeiter gibt, die der Teamleiter gerne mit in die neue Firma nehmen will. Verneint der Angesprochene, wird Schneider hellhörig. "Wenn die Führungskraft niemanden aus seinem Team mit in das neue Unternehmen nehmen möchte, bin ich skeptisch. Das könnte heißen, dass er unbeliebt ist und die Kollegen froh sind, wenn er weg ist." Der Headhunter fragt zwar nach den Gründen, doch meistens streicht er solche Kandidaten von seiner Liste.
Nennt der Angesprochene dagegen einige Namen, muss der Personalberater den Kontakt herstellen, denn so lange die Führungskraft noch einen Arbeitsvertrag hat, darf sie die eigenen Mitarbeiter nicht aktiv abwerben. "Durchschnittlich wechseln fünf bis zehn Spezialisten mit dem Chef den Job. Meistens lässt sich das Auswahlverfahren bis zum Vertragsabschluss in sechs Monaten managen", erläutert Schneider. Mancher aus dem Team wittert auch für sich die Chance, in der bisherigen Firma aufzusteigen und schlägt einen Wechsel aus. Sicher gibt es auch den ein oder anderen Mitarbeiter, den die Führungskraft gerne zurücklässt und dessen Namen er nicht nennt, auch wenn das keiner der Gesprächspartner ausdrücklich bestätigen wollte.
In der IT-Beratung, im Management und im Vertrieb funktioniere das Geschäftsmodell Team-Hunting besonders gut, ist Schneiders Erfahrung. Allerdings gibt es Obergrenzen bezüglich der Teamgröße. So scheiterte die Vermittlung einer 30-köpfigen Mannschaft, wie Schneider berichtet. Zu verschieden seien die Wünsche jedes Einzelnen gewesen: "Bei Gruppen von fünf bis zehn Personen funktioniert es am Besten."
- Mehr Gehalt
Studien beweisen: Ein Jobwechsel ermöglicht oftmals bis zu 20 Prozent mehr Einkommen. - Karrieresprung
Besteht im eigenen Unternehmen nicht die Möglichkeit, die Karriereleiter emporzuklettern, hilft nur ein neuer Arbeitgeber. - Neue Aufgaben
Entfliehen Sie der Routine und haben Sie Spaß an neuen Aufgaben. - Herausforderungen nutzen
Nur wenn der Job fordert, bleibt er interessant. Sind Sie auf Dauer unterfordert, werden Sie unglücklich. - Eigeninitiative ist besser als eine Kündigung
Warten Sie nicht auf Ihre Entlassung, sondern handeln Sie initiativ - das kommt bei Personalchefs gut an. - Flexibilität und Engagement zeigen
Flexibilität und Engagement zeigen. Jede moderne Biografie sollte selbst initiierte Jobwechsel enthalten. - Persönliche Weiterbildung
Am besten weiterentwickeln kann man sich, wenn man Neues kennen lernt. - Den Schritt wagen
Finden Sie, dass Ihre Karriere in die falsche Richtung läuft? Dann korrigieren Sie Ihren Weg mit einem Wechsel. - Gefunden werden
Stellen Sie Ihr Profil in eine Jobdatenbank ein und lassen Sie sich finden! - Die Zeit ist reif
Der Zeitpunkt zum Wechsel ist günstig, denn gut ausgebildete Arbeitnehmer werden gesucht.