E-Business
Aufsteiger Deutschland
Was der Präsident des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, Ende Februar präsentierte, tut der Seele eines deutschen E-Kaufmanns gut: Im "Global Information Technology Report 2002-2003" belegt Deutschland im Vergleich mit 81 anderen Nationen in sechs Kategorien den ersten Platz. Kommerzielle Nutzer arbeiten hierzulande am intensivsten für Forschungszwecke mit dem Internet, sie agieren im Online-Marketing am geschicktesten, und sie setzen Intranets nutzbringender ein als andere. Ferner sind die Telefonverbindungen die besten der Welt, die drahtlosen E-Business-Applikationen am weitesten entwickelt und die Innovationsmöglichkeiten am größten. Das besagt das Ranking der Wirtschaftswissenschaftler in Genf, die durch die Ausrichtung des Weltwirtschaftsgipfels in Davos bekannt geworden sind.
Insgesamt landet Deutschland im zweiten IT-Report der Organisation, die 2002 mit ihrem internationalen Vergleich reüssierte, jedoch nur auf Platz zehn. Da die privaten Nutzer und Regierungseinrichtungen nicht so gut auf den IT-Einsatz vorbereitet sind wie die Geschäftsleute, belegen die üblichen Verdächtigen die vorderen Ränge: Finnland hat von Position drei den Sprung an die Spitze geschafft; die USA sind damit auf Platz zwei abgerutscht, Bronze geht an Singapur. Zudem liegen Schweden, Island, Kanada, England, Dänemark und Taiwan vor Deutschland. "Der Report liefert wertvolle Benchmark-Daten für Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft", kommentiert SAP-Chef Henning Kagermann auf der Website www.weforum.org, wo die Studie als PDF-Datei vorliegt.
Während die Benchmarks also für alle Volkswirte wertvoll sind, mühen sich die Betriebswirte bislang mit begrenztem Erfolg um Vergleichsgrößen im E-Business. Der Nutzen von Projekten lässt sich beim E-Procurement noch errechnen; spätestens beim Customer Relationship Management (CRMCRM) oder Knowledge Management (KM) weichen die Zahlen jedoch auf. Da können selbst die erfolgreichen deutschen Geschäftsleute wenig Lehrmaterial liefern. "Wir haben bei Aral Listen aufgestellt, für welche ProjekteProjekte man eine Amortisation errechnen kann und für welche nicht", erzählt Harald Eichsteller, ehemals Geschäftsführer von Aral Online. "Einmal haben wir einen Return on Investment in 75 Jahren ausgerechnet und das Projekt trotzdem gemacht." Eichsteller hat das Rechnen rund um den RoI schließlich ganz aufgegeben und sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Seit zwei Wochen erörtert der frisch ernannte Professor an der Hochschule für MedienMedien in Stuttgart die Frage, welche strategischen Überlegungen E-Business anstoßen. In einem Teil des Seminars soll es auch um Wirtschaftlichkeitsberechnungen gehen. Die Unterlagen ruhen allerdings noch in Umzugskartons. Alles zu CRM auf CIO.de Alles zu Projekte auf CIO.de Top-Firmen der Branche Medien