Mit Selbstreflexion zum eigenen Führungsstil
Aufstieg ins Top-Management
Der Erfolg von Führungskräften misst sich an ihren Ergebnissen. Stimmt - und dennoch bedarf es einer Ergänzung: Wichtig ist nämlich vor allem auch der Führungsstil, die Art und Weise, wie eine Führungskraft ihre Mitarbeitenden zu Ergebnissen führt. Regeln und Instrumente zu beherrschen ist dabei das eine. Das andere: Neben der Anwendung guter Führungsmethoden, kommt es für Sie als Führungskraft insbesondere darauf an, einen Führungsstil zu entwickeln, der zu Ihnen passt.
Teams von Top-Managern wollen vertrauen
Wie zahlreiche Untersuchungen belegen, suchen Mitarbeiterinnen wie Mitarbeiter nach einer verlässlichen FührungFührung. Um engagiert und motiviert zu arbeiten, benötigen sie einen Vorgesetzten, der Alles zu Führung auf CIO.de
ihnen Orientierung bietet,
auf den Verlass ist,
der seinen Prinzipien treu bleibt und
im Krisenfall zu ihnen steht.
Insbesondere möchten sie sicher sein, dass sie ihrem Vorgesetzten vertrauen dürfen. Je höher ein Team in der Hierarchie steht, umso wichtiger wird dieser Aspekt.Wichtig für Sie als Führungskraft ist also, den Mitarbeitenden Verlässlichkeit und Vertrauen zu vermitteln und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie hinter ihnen stehen. Das wird Ihnen jedoch nur gelingen, wenn Sie es wirklich ehrlich meinen und authentisch sind. Es bedarf eines eigenen Führungsstils - echt, stimmig, berechenbar. Gerade für den Aufstieg ins Top Management ist dies unabdingbar.
- Kumpelchefs sind keine exzellenten Führungskräfte
So lautet die These von Markus Jotzo. Er hat ein Buch zum Thema veröffentlicht, war selbst acht Jahre lang Führungskraft bei Unilever und ist heute als Speaker und Trainer tätig. - Unangenehmes Gespräch mit dem Chef
Während des Gesprächs mit dem Chef mache es dem Mitarbeiter keinen Spaß. Aber mit der Zeit werde er feststellen, dass er durch das klare und zeitnahe Feedback etwas gelernt hat. - Das macht ein exzellenter Chef
Ein exzellenter Chef beobachtet seine Mitarbeiter und ihr Verhalten genau. Er sieht sich an, welche Ergebnisse der Mitarbeiter abliefert und wie er seine Protokolle strukturiert. - Auch das macht ein exzellenter Chef
Und er achtet zum Beispiel auch darauf, wie der Schreibtisch des Mitarbeiters aussieht. - Feedback einfordern
Exzellente Chefs bitten ihre Mitarbeiter regelmäßig um Feedback. Jotzos Tipp: Er lässt seine Mitarbeiter auf einer eins bis zehn bewerten und fragt sie dann ganz gezielt, was ihnen zur zehn fehlt. - Markus Jotzo
Die Tipps für exzellente Führungskräfte stammen aus einem Interview mit Markus Jotzo über sein Buch "Der Chef, den keiner mochte".
Der Führungsstil kann nicht komplett geändert werden
Stellt sich die Frage, wie Sie Ihren eigenen Führungsstil finden? Mit dem Besuch von Führungstrainings und dem Einsatz der dort erlernten Instrumente ist es nicht getan. Vielmehr ist der Führungsstil immer ein Bestandteil der Persönlichkeit beziehungsweise sollte auf dieser gründen. Das bedeutet, dass Sie in der Führungsrolle Ihre eigene Position und Meinung vertreten und Ihr Handeln daran ausrichten. Nur so ist ihr Führungsverhalten authentisch.
Lesetipp: Chef als Fürst in seinem Reich hat ausgedient
In der Regel entwickelt sich der Führungsstil im Laufe der Jahre weiter, so wie sich auch die Persönlichkeit eines Menschen mit den Lebensphasen weiterentwickelt. Im Kern jedoch bleibt er erhalten: Je nach Persönlichkeit haben Vorgesetzte einen eher autoritären oder eher kooperativen Führungsstil - und damit eine feste Konstante, die auch nach einem Stellenwechsel nicht einfach abgelegt wird.
Vorsicht mit Vorbildern
In der Praxis ist es aber mitunter nicht einfach, sich auf das Eigene zu besinnen und hieraus seinen Führungsstil zu entwickeln. Schwierigkeiten entstehen vor allem dann, wenn man einen erfolgreichen Chef hat, den man achtet und schätzt, beziehungsweise auf dessen Position folgt. Dann nämlich nimmt man sich diesen schnell als Vorbild, auch wenn sein Führungsstil nicht zur eigenen Person passt.
Lesetipp: Management by Walking around - Du sollst Vorbild sein
Wenn Sie beispielsweise versuchen, autoritär zu führen, weil Ihr Vorgesetzter dies sehr erfolgreich tut beziehungsweise Ihr Vorgänger dafür bekannt war, und sie sich hier "einreihen" möchten, funktioniert dies nur, wenn dieser Stil auch Ihrem eigenen Wesen entspricht. Ist dies nicht der Fall, merken die Mitarbeitenden sehr genau, dass etwas nicht stimmig ist und fühlen sich ihrerseits verunsichert.
Das Mittel der Wahl lautet Selbstreflexion
Anstatt beim Aufstieg ins Top-Management den Führungsstil Ihres Chefs beziehungsweise Vorgängers zu kopieren, halten Sie lieber inne und reflektieren Sie Ihr eigenes Führungsverständnis:
Welche Rolle möchten Sie beim Führen übernehmen?
Wie möchten Sie gesehen werden?
Was wünschen sich Ihre Mitarbeitenden von Ihnen als Führungskraft?
Und was wünschen sich Ihre Kollegen und Vorgesetzten?
Im Zuge dieser Selbstreflexion zur Entwicklung eines eigenen Führungsstils kommt es immer auch darauf an, von den eigenen Stärken auszugehen. Wie sind Sie bislang vorgegangen? Und was hat dabei gut funktioniert? Suchen Sie Erfolgsbeispiele aus Ihrem Führungsalltag. Das können auch Führungserlebnisse sein, in denen Sie richtiggehend Spaß empfunden haben. Was haben Sie da genau gemacht?
Möglicherweise haben Sie einige Male Feedback-Meetings initiiert, dabei Ihre Ideen einfach in die Runde geworfen und diskutieren lassen. Wenn dieses Vorgehen möglicherweise dazu geführt hat, dass Sie anschließend eine Entscheidung getroffen und mit dieser wiederum gute Ergebnisse erzielt haben, können Sie das als klaren Hinweis deuten: Offensichtlich entspricht es Ihrem Stil, kooperativ unter Einbezug der Mitarbeitenden zu führen.
Flexibel bleiben
Haben Sie Ihren Führungsstil gefunden, werden Sie das schnell merken. Weil Sie dann nämlich mit weniger Aufwand bessere Ergebnisse erzielen. Die Mitarbeiter übernehmen mehr Verantwortung und haben das Gefühl, dass alle an einem Strang ziehen. Kurz: Es läuft insgesamt leichter.
Dennoch können Sie sich nicht darauf verlassen, dass Ihr Führungsstil in jeder Situation und bei jeder Person der richtige ist. Eine gewisse Flexibilität ist nötig. Denn auch wenn es zum Beispiel Ihrem Führungsstil entspricht, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen grundsätzlich ein großes Maß an Freiheit zu gewähren, wird es doch immer wieder einen Menschen im Team geben, den Sie enger führen müssen. Darüber hinaus erfordern Krisen in der Regel besondere Verhaltensweisen.
- Business Agility: Flexibilität sichert Erfolg
Wie können IT-Dienstleister ihre geschäftliche Agilität steigern, die Kunden besser und erfolgreicher beraten, sowie die Geschäftsergebnisse entscheidend verbessern? Dave Sobel, Leiter der MAXfocus Partner Community von LogicNow gibt Ihnen dazu zehn nützliche Tipps an die Hand. Diese kurze Zusammenfassung basiert auf dem englischsprachigen Whitepaper "The Perpetually Valuable MSP". - 1. Fortlaufende Planung und flexible Anpassung von Geschäftsprognosen
Setzen Sie statt komplexer und starrer Jahrespläne reaktive und flexible vierteljährliche Planungsverfahren ein. - 2. Keine rein technischen Kundengespräche
Stellen Sie bei Kundengesprächen keine technischen Themen in den Mittelpunkt, sondern sprechen Sie darüber was Ihr Kunde bzw. sein Unternehmen erreichen möchte. - 3. Keine Flut von Testdurchläufen, sondern eins nach dem anderen
Zu viele Ideen oder Lösungen auf einmal auszutesten, kann dazu führen, dass man sich verzettelt und aus dem Blick verliert, was für den Erfolg wirklich wichtig ist. Der einzige Weg um herauszufinden, ob Ideen wirklich tragfähig sind, ist es, sie alle einzeln nacheinander zu testen. - 4. Die Haupt-Gewinnfaktoren im Auge behalten
Es ist entscheidend, seine geschäftlichen Entscheidungen jeweils der aktuellen Marktsituation anzupassen. Dies lässt sich leicht anhand der aktuellen Geschäftszahlen messen. Hier empfehlen wir die Verwendung von Schlüsseldaten aus vier unterschiedlichen Informationsquellen, mithilfe derer sich feststellen lässt, wie effektiv ein Ansatz für die Unternehmensentwicklung wirklich ist. - 5. Neue Angebote durch rasche Markteinführung testen
Bestehen Sie nicht darauf, dass neue Produkte gleich von Anfang an perfekt sind, sondern verbessern Sie sie schrittweise und passen Sie sie flexibel an die Bedürfnisse an. - 6. Einwände vorweg nehmen
Trainieren Sie Verkaufsgespräche und nehmen Sie dabei mögliche Einwände Ihrer Kunden vorweg. So können Sie kritischen Stellungnahmen zu Ihren Angeboten und Vorschlägen überzeugende Gegenargumente entgegensetzen. - 7. Verzicht auf umsatzgebundene Vergütungsmodelle
Überzeugen Sie Ihr Team, durch die Umgestaltung der Vergütungsmodelle neue Wege des Vertriebs und der Kundenkommunikation auszuprobieren. - 8. Schnelle Eingreiftruppe für neue Methoden
Anstatt alle Teammitglieder gleichermaßen darum zu bitten, schrittweise neue Methoden auszuprobieren, greifen Sie lieber auf bereits überzeugte Leistungsträger zurück, die sich sofort stark engagieren und schnelle Ergebnisse erzielen. - 9. Vorgehensweise der Produkteinführung definieren
Etablieren Sie eine genau vorgegebene und reproduzierbare Vorgehensweise zur Eruierung, Entwicklung, Überprüfung und Einführung neuer Angebote. - 10. Vorgehensweise für die Beendigung einer Maßnahme definieren
Genau so entscheidend wie die Strategie für die Produkteinführung ist es für ein Unternehmen, eine Systematik für die Beendigung von Maßnahmen bzw. die Abkündigung von Produkten zu entwickeln, die nicht länger gewinnbringend sind.
Doch gerade schwierige Situationen bieten Ihnen die Möglichkeit, dass Sie Ihren Führungsstil ausbauen. In einem komplett anderen Stil sollte dies jedoch nicht enden - selbst wenn Sie in ein Umfeld kommen, wo dies erwartet wird. Das Risiko, dass Sie am Widerspruch zu Ihrer inneren Haltung scheitern, ist viel zu hoch. Wichtig ist immer, dass Sie sich treu blieben!
Wenn der Führungsstil nicht zum Umfeld passt …
Doch angenommen Ihr Führungsstil passt tatsächlich nicht zum Umfeld. Was ist dann zu tun? Es gibt zwei Möglichkeiten: Sie können versuchen, Ihren eigenen Führungsstil in einer fremden Kultur um- beziehungsweise durchzusetzen. Das wäre allerdings ein sehr herausforderndes Unterfangen, das Mut, Geschick und große Beharrlichkeit erfordert. Dennoch gibt es hierfür auch positive Beispiele. Und ist die Position einflussreich genug, also im oberen Management oder im Topmanagement angesiedelt, kann dies gar einen Kulturwandel für das gesamte Unternehmen nach sich ziehen. Bisweilen werden Führungskräfte sogar genau aus diesem Grund eingestellt.
Die zweite Möglichkeit wäre, auf die Stelle zu verzichten. Zu solch einer Entscheidung kommt es jedoch selten. Denn viele Führungskräfte gehen ohnehin bewusst oder unbewusst in Positionen, Bereiche oder Unternehmen, deren Kultur zu ihnen passt und in der sie sich insgesamt wohl fühlen. Wer etwa einen sehr autoritären Führungsstil hat, sucht seine Heimat eher in hierarchisch organisierten Unternehmen, produktiven Bereichen oder konservativen Branchen. Ein Job im Top-Management eines Internetunternehmens beispielsweise würde da in den meisten Fällen gar nicht in Erwägung gezogen werden. (bw)